Normalerweise haben die Kunden des E-Centers einen Einkaufzettel in der Hand. Jetzt sind es aber Listen mit den Namen von Feuerwehrleuten gewesen: Inhaberin Daniela Künneke hatte zur großen Sammelbilder-Tauschbörse geladen – und viele waren gekommen, um ihre Alben mit den noch fehlenden Bildern zu füllen.
Einkaufende entdecken Einsatzfahrzeuge
Schon auf dem Parkplatz wurde klar, worum es bei den Sammelalben geht: Auf dem Parkplatz standen einige Feuerwehrfahrzeuge. An einem konnten Besucher ausprobieren, wie ein Feuerlöscher funktioniert. Erklärungen kamen dabei auch von den ganz jungen Nachwuchs-Kameraden: „Du musst auf den Wind achten, wenn Du das Feuer löschst“, erklärte beispielsweise der neunjährige Paul-Lukas Konczak von der Kinderfeuerwehr. Sonst bekomme man nämlich den Rauch des Feuers ab. „Und davon kann man eine Rauchgasvergiftung bekommen. Das kann tödlich sein“, führt er aus.
Auch interessant: Großübung in Obernkirchen: Feuerwehr auf dem Prüfstand
650 Alben, 350.000 Sticker - und großes Interesse
Währenddessen wurde zwischen den Feuerwehrautos schon fleißig getauscht. Seit Anfang Oktober bekommen die Kunden des E-Centers zu ihrem Einkauf Sammelbilder der Obernkirchener Feuerwehren. 650 Alben und 300.000 Sticker hat Künneke drucken lassen, und besonders bei den Kindern ist das Interesse groß. „Ich war gestern schon mit meiner Mama hier“, erzählt die fünfjährige Pia Scholz. Während die Mutter einkaufte, warteten Pia und ihr Bruder an den Kassen und baten die Kunden um nicht benötigte Sammelbilder. „Wir sind mit 94 Tüten nach Haus gefahren“, sagt Mama Nadine Scholz und lacht.
Und sie ist nicht die Einzige, die sammelverrückte Kinder zu Hause hat. Auch bei den Engelhardts ist das Sammelfieber ausgebrochen. Insgesamt sechs Alben gibt es in der Familie, da fehlten am Samstag noch einige Bilder. Und so nutzte sie die Tauschbörse, um sich bewaffnet mit einer Liste auf die Suche nach den fehlenden Bildern zu machen.
Obernkirchen im Sammelfieber
Während der Tauschbörse war ein Durchkommen im Eingangsbereich des Marktes zwischenzeitlich nur schwer möglich. Überall standen und saßen Menschen in Grüppchen zusammen, viele waren schon an der Kleidung als Feuerwehrleute zu erkennen. Und da die Bilder keine Nummern, sondern lediglich Namen haben, wurde eben über Personen gesprochen: „Hast du den Benjamin Hüter von der Ortsfeuerwehr Obernkirchen? Oder den Sven Wilharm von der Ortsfeuerwehr Vehlen?“, war da zu hören.
Die Sammelbilder scheinen eine Möglichkeit zu sein, die Obernkirchener Feuerwehrleute näher kennenzulernen – wenn auch nur anhand eines Fotos. Die Erfahrung hat auch Matthias Konczak gemacht. Er sei beruflich viel in Kindergärten unterwegs und habe da schon öfter gehört: „Dich habe ich schon.“
Mehr zum Thema: Personalwechsel bei der Feuerwehr Obernkirchen: Der Neue packt ein heißes Eisen an
Aktion läuft noch bis Ende November
Wer trotz Tauschbörse nicht alle Bilder zusammen bekommen hat, hat noch ein bisschen Zeit. Noch bis Ende November gibt es die Sammelbilder im E-Center. Für Daniela Künneke war die Realisierung des Projektes eine Herzensangelegenheit. „Die Feuerwehr tut etwas für die Gesellschaft, ohne eine Gegenleistung zu erwarten“, sagt sie. „Für mich sind das echte Helden.“
Zum Abschluss des Projektes wird es am Samstag, 30. November, noch einmal eine Sammelbilder-Tauschbörse geben. Auch die Feuerwehr wird an diesem Tag wieder vor Ort sein, außerdem ist eine Aktion zugunsten der Obernkirchener Tafel geplant. Von Jessica Rodenbeck
Zum Weiterlesen: Asbest-Gefahr: Feuerwehr-Kleidung wird nach PreZero-Brand geprüft