Deutsche Glasfaser startet Werbeoffensive für den Netzausbau in Obernkirchen

„Deutschland“, sagt Christof Martin Milek, „ist in Sachen Glasfaser leider noch ein Entwicklungsland." Gemeinsam mit den Obernkirchenern will das der Projektmanager von „Fiber To The Home“ (FTTH) bei der Deutschen Glasfaser GmbH zumindest für den Bereich der Bergstadt und ihrer Ortsteile ändern. Was die blau-weißen Transparente des Telekommunikationsunternehmens mit Sitz in Borken an Obernkirchens Straßen und Laternen bereits seit Längerem verkünden, startet jetzt: die „Nachfragebündelung“. 1536 Haushalte müssten zusagen, damit Netzausbau angeschoben wird: „Bis zum 19. Juni können die Bürgerinnen und Bürger einen Vertrag mit der Deutschen Glasfaser GmbH abschließen, um einen kostenfreien Glasfaseranschluss bis ins Haus oder die Wohnung zu erhalten“, erklärt Michael Sieve bei dem Auftakttreffen mit Bürgermeister Oliver Schäfer. Lesen Sie auch: Wie die Deutsche Glasfaser Gemeinden vertraglich an sich bindet Der Manager für kommunale Kooperation bei der Deutschen Glasfaser: „Einzige Voraussetzung ist, dass mindestens 40 Prozent der anschließbaren Haushalte in Gelldorf, Obernkirchen, Röhrkasten, Vehlen und Krainhagen mitziehen.“ Konkret müssten von den 3840 Haushalten der Bergstadt 1536 dabei sein. Werde diese Quote bis zum Stichtag erreicht, stehe dem Netzausbau, in den die Deutsche Glasfaser acht bis zehn Millionen Euro investiere, nichts mehr im Wege. Schäfer: Angebot ist Chance für die Bergstadt: „Spätestens ein Jahr nach dem Stichtag erhalten die Kunden ihre Anschlüsse“, ergänzt Milek. Die neue Infrastruktur berücksichtige sämtliche Haushalte im Anschlussgebiet und schaffe die Voraussetzung dafür, dass auch Nachzügler noch angeschlossen werden können – diese Haushalte müsstem aber die Anschlusskosten von derzeit 750 Euro selbst tragen. Mehr dazu: Auch für Rodenberg rückt der Bau eines Glasfasernetzes in Aussicht Für Schäfer ist das Ausbau-Angebot eine Chance für die Bergstadt, die so nicht wiederkehren werde. Der Bürgermeister: „Hätten es sich andere Anbieter zum Ziel gesetzt, bei uns auf dem Lande ein Glasfasernetz aufzubauen, dann hätten sie es schon getan.“ Die Deutsche Glasfaser arbeite beim Ausbau eigenwirtschaftlich und belaste den Etat der Stadt nicht. „Wir haben ihr lediglich gestattet, dass sie auf städtischem Grund und Boden Werbetafeln aufstellen darf.“ Schwächen des Kupferkabels zeigen sich im Lockdown: Derweil zeige gerade die Corona-Pandemie mit dem jetzt vielfach praktizierten Homeoffice und Homeschooling sowie den Zoom-Meetings gnadenlos die Schwäche des konventionellen Kupferkabels auf – „umso mehr, wenn alle drei Digitalformate zeitgleich in ein und demselben Haushalt genutzt werden“, ist Schäfer überzeugt. „Glasfaser ist die Zukunft“, ist sich auch Milek sicher. Es sei die einzige Hochtechnologie, mit der die Menschen mit Lichtgeschwindigkeit im World Wide Web surfen können. „Selbst wer sich heute mit Kupfer noch gut versorgt wähnt, wird bereits in den nächsten Jahren um Glasfaser nicht mehr herum kommen“, sagt der Projektmanager. „Bei den Glasfaseranschlüssen wird sich die Deutsche Glasfaser GmbH in der Gemarkung Obernkirchen von Norden nach Süden durcharbeiten – also praktisch von Gelldorf in Richtung Krainhagen“, berichtet Schäfer. „Mit Blick auf den jeweiligen Hausanschluss wird es immer eine Begehung mit dem Eigentümer geben“, unterstreicht Sieve. „Mit ihm wird abgesprochen, wo er sein Glasfaserröhrchen verlegt haben möchte.“ Die Kundenverträge liefen über zwei Jahre. Da die Deutsche Glasfaser offene Direktanschlüsse baue, könnten sich die Kunden nach Vertragsablauf ihren Anbieter bei Bedarf neu aussuchen. Die Unternehmensgruppe Deutsche Glasfaser informiere ausführlich über den Netzausbau. „Es wird in Obernkirchen auch zwei Informationsstände geben“, berichtet Milek. Der Erste werde ab kommenden Montag im Rewe-Markt, Neumarktstraße 45, eingerichtet, der Zweite am Dienstag nach Ostern im Ladenlokal Bornemannplatz 2 (neben Hünerbein). Außerdem wollen mobile Mitarbeiter-Teams die Obernkirchener in den kommenden drei Monaten auch an den Haustüren informieren. Ein Online-Infoabend für Obernkirchen findet am Montag, 29. März, um 19 Uhr statt. Eine Teilnahme ist entweder mit einem mobilen Endgerät über die Zoom-Cloud-Meeting-App mit der Meeting-ID 930 7010 1892 oder über den PC/Laptop unter dem Internetlink www.deutsche-glasfaser.zoom.us/j/93070101892 möglich. Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung gibt es auf deutsche-glasfaser.de/online-infoveranstaltung/. Einen Termin für ein Beratungsgespräch erhalten Interessierte unter Telefon (02861) 8133410. Von Thomas Wünsche