So geht es mit dem Museum für Bergbau und Stadtgeschichte Obernkirchen weiter

„Wir hatten sieben Monate geöffnet. Es waren nur etwas weniger Besucher hier als sonst“, sagt Museumsleiterin Sybille Schlusche im Gespräch mit dieser Zeitung. Genaue Zahlen könne sie nicht nennen, schätzt die Besucherzahl aber auf gut 900. Ein umfassendes Hygienekonzept, Hinweisschilder und Desinfektionsstelen haben dies möglich gemacht. Laut Schlusche haben sich sämtliche Besucher während der ganzen Zeit vorbildlich an die Hygiene- und Abstandsregeln gehalten. Ein Höhepunkt sei das Projekt Erlebnisraum Taufe in der benachbarten Stiftskirche gewesen: „Wir haben uns gegenseitig empfohlen“, erklärt Schlusche. Besucher des Erlebnisraums kamen also herüber ins Museum und umgekehrt. Darüber hinaus seien ihr vor allem die Führungen durch das Museum im Hinterkopf geblieben. Banner mit eigenem Logo: Als offensichtlichste Neuerung nennt Schlusche die beiden Banner, die vor der Eingangstür hängen und eindeutig auf das Museum hinweisen: „Man wusste vorher gar nicht so recht, dass das Museum ein Museum ist, weil die Beschilderung fehlte“, erläutert Schlusche. Ideen wie Schilder an der Wand habe sie aufgrund des Denkmalschutzes verwerfen müssen. Jetzt hängen also die beiden Banner mit einem selbstdesignten Logo über den beiden Laternen am Eingang. Dazu kommt noch, dass diverse Filmprojekte angeschoben wurden. Sobald es die Pandemie zulässt, so Schlusche, werden die Besucher die Filme über die Themenkomplexe Bergbau, Sandstein, Glas und Apotheke anschauen können. Das Museum springt damit also auf den Zug der Digitalisierung auf: „Das ist die Zukunft“, sagt auch Schlusche, die sich digitalen Neuerungen nicht verschließen will. Überraschungen warten auf Besucher: Im Museum selbst ist die Ausstellung über Heinrich Dreyer Junior, der 1888 zum Bürgermeister in der Bergstadt gewählt wurde, und dessen Spuren in der Geschichte Obernkirchens durchaus tief sind, hinzugekommen. Bilder, Skizzen und mehr Überraschungen warten auf die Wiedereröffnung und auf die Besucher. Auch Schlusche freut sich auf den Tag, an dem sie die Türen wieder für Gäste öffnen kann. Die tausende Exponate wollen schließlich gesehen werden. Als weiteres Projekt hat das Museum die digitale Archivierung aller Exponate angeschoben. Die Zukunft und die Jahresplanung für 2021 seien jedoch noch ungewiss. Zweifel an dem Hygienekonzept habe Schlusche indes nicht: „Wir haben das ja frühzeitig entwickelt und im Sommer auch umgesetzt“, sagt die Leiterin. Nun hofft sie auf eine Entspannung der Corona-Lage. Richtig dramatisch sei das Jahr aber ohnehin nicht gewesen: „Das ging alles ganz gut, wir können uns nicht beklagen.“ Von Malick Volkmann