Sonnenbrinkbad in Obernkirchen plant Saisonstart 2021

Geht es nach dem Willen der Führungsriege des Fördervereins, wird das Sonnenbrinkbad ab Samstag, 24. April, wieder für die Allgemeinheit geöffnet sein; bereits einen Tag zuvor soll es für Mitglieder ab 15 Uhr ein „Pre-Opening“ geben. Zunächst war der 25. April als Eröffnungstermin vorgesehen, doch: „Laut meiner Kollegin Sabine Schmeding werden die SSFO keinen Schwimmwettkampf durchführen – sodass die Saison mit dem 24. April bereits einen Tag eher beginnen kann“, berichtet Oliver Schäfer. Der Vorsitzende des Fördervereins hatte sich gemeinsam mit seiner Vizevorsitzenden Schmeding und der neuen Schwimmmeisterin Ute Laser vor Ort ein Bild vom Stand der Vorbereitungen gemacht. Letztere ist seit Mitte März im Dienst und Badegästen bereits aus ihrer Zeit als ehrenamtliche Aufsicht bekannt. Die 60-Jährige kommt aus Oelde in Nordrhein-Westfalen und lebt seit 2005 in Stadthagen. Das Beschäftigungsverhältnis mit dem vorherigen Bademeister sei beendet worden. Bäder dürfen nur bis zu einer Inzidenz von 50 öffnen: „Alles hängt jetzt davon ab, dass uns die Öffnung erlaubt wird“, betont Schäfer – und erinnert an den Stufenplan des Landes Niedersachsen von Anfang Februar. Darin ist festgeschrieben, dass Bäder nur bis zu einer Inzidenz von 50 öffnen dürfen. Oder anders herum: „Unterhalb von 50 darf Badebetrieb stattfinden, wenn auch unter Auflagen“, so der Vorsitzende. Der Vorstand des Fördervereins hatte sich bereits im Vorfeld der dann ausgefallenen Badesaison 2020 Gedanken über ein Hygienekonzept gemacht. Kostenlose Corona-Schnelltests ab Mittwoch in Stadthagen möglich Kostenlose Schnelltests: So lief der Start im Testzentrum in Bad Nenndorf Rinteln bekommt Corona-Testzentrum in der Turnhalle am Kerschensteiner Weg Es regelt nicht nur den Ein- und Auslass, sondern auch das Geschehen im Becken. „Wir haben es dann zunächst ad acta gelegt, als sich herausstellte, dass die Saison für uns zu spät beginnen würde“, so Schmeding. Gemeinsam mit einer Mitarbeiterin des Gesundheitsamtes ist es jetzt aktualisiert worden, wobei auch die Erfahrungen anderer Bäder aus 2020 mit eingeflossen sind. „Es wird drei Bereiche und sechs Bahnen geben, wobei wir den dritten Bereich für das Aquajogging nochmals unterteilen werden. Außerdem ist Kreisschwimmen angesagt“, blickt Schäfer voraus. Maximal 50 Besucher dürfen zeitgleich in das große Becken: Ändern werde sich die Ein- und Ausgangssituation. So habe man einen ehemaligen Durchgang mit einfachen Mitteln wieder freilegen können. Das Drehkreuz bleibe im Normalbetrieb geschlossen und werde nur bei einem Notfall geöffnet. Bei einer Wasserfläche von 800 Quadratmetern und einem Mindestabstand von zwei Metern zwischen den Schwimmern könnten sich maximal 50 zeitgleich im großen Becken aufhalten; im mittleren Becken liege die Maximalzahl bei zwölf, im kleinen Becken bei sieben Erziehungsberechtigten mit ihren Kindern. Die Gesamtzahl der Besucher innerhalb des Freibadgeländes dürfe die 350 nicht übersteigen. Dafür will der Förderverein im Eingangsbereich einen elektrischen Personenzähler installieren, der das Badepersonal ab einer gewissen Personenzahl alarmiert. „Dieser Personenzähler“, erläutert der Vorsitzende, „soll auch über die Homepage des Bades abrufbar sein.“ So könnten mögliche Badegäste schon zu Hause sehen, ob sich in den kommenden Stunden ein Besuch lohne. Zusätzliches Personal zum Überwachen der Corona-Regeln: Zwar würden durch den eingeschränkten Schwimmbetrieb seitens des Fördervereins weniger Aufsichten am Becken benötigt, doch dafür binde das Überwachen der Corona-Regeln zusätzliches Personal. „Allerdings können wir keinem der Ehrenamtlichen zumuten, selbst Hand anzulegen, um Uneinsichtige des Bades zu verweisen“, betont der Vorsitzende. Im Fall des Falles erfolge ein Anruf bei der Polizei. An einen Sicherheitsdienst werde dagegen nicht gedacht. Mehr aus Obernkirchen: Deutsche Glasfaser startet Werbeoffensive für den Netzausbau in Obernkirchen Schäfer: „Zwar werden wir die Eintrittspreise nicht anheben, aber ein zeitlich unbefristeter Aufenthalt wird wegen der vorgeschriebenen Reinigungszeitfenster leider nicht möglich sein. Die maximale Aufenthaltsdauer werde ähnlich wie in Rolfshagen drei Stunden betragen, erklären Schmeding und Laser. Vorstand bemühte sich um Fördergelder : Bis das Bad jedoch fit für den Eröffnungstag ist, müssen noch einige Reparaturen im Wert von etwa 15000 Euro erfolgen. So sollen schadhafte Beckenränder erneuert und abgängige Fliesen ausgetauscht werden. „Leider hat uns noch eine Hiobsbotschaft erreicht: Wir müssen bis zu 5000 Euro aufwenden, um angesichts von Änderungen des Gesetzgebers den Kassenautomaten umzurüsten“, bedauert der Vorsitzende. Der Vorstand habe sich auch um Fördergelder bemüht – etwa um den Bereich des Babybeckens mit einem Sonnensegel zu verschatten. Doch das sei leider gescheitert. Großinvestitionen ins Bad könne darüber hinaus nur die Stadt schultern. „Frau Schmeding und ich sollten im Zusammenhang mit Fördergeldern schon mal als persönliche Bürgen auftreten“, erinnert Schäfer. „Doch das kann man keinem Ehrenamtlichen zumuten.“ Der Förderverein Sonnenbrinkbad habe derzeit etwa 280 Mitglieder; er habe im vergangenen Jahr durch das Nichtöffnen des Bades 30 verloren. „Leider wurde unsere Argumentation pro Schließung von ihnen nicht angenommen“, bedauert der Vorsitzende. Doch der Förderverein habe keine Rücklagen, das Bad lebe vom Festzuschuss der Stadt und den Einnahmen aus den Eintrittsgeldern. Weil es erst Mitte Mai 2020 möglich gewesen sei, das Bad zu öffnen, sei die komplette Vorverkaufssaison weggebrochen – was einen erheblichen Verlust mit sich gebracht habe. Nichtsdestotrotz sei die Stimmung im Verein „grundsätzlich gut“, wie Schäfer und Schmeding unisono versichern. von Thomas Wünsche