Steinbergen: Kälbchen-Alarm und Maniküre bei der Highland-Cattle-Herde von Familie Brand

Die vergangenen zwei Wochen sind für die Hochlandrinder aus der Zucht „Auf dem Weuren“ von Familie Brand sehr ereignisreich gewesen: Erst erblickte ein neues Kälbchen das Licht der Welt, dann stand die jährliche Maniküre an. Die Geburt des kleinen „Darius“ verlief, so Landwirt Günter Brand, ohne jegliche Beihilfe problemlos. Mittags sah man den Kleinen plötzlich auf der Wiese herumlaufen. In diesem Jahr erwarte die Familie Brand vier neue Kälber. Mit Darius sei jetzt der Anfang gemacht. Die Kälber bleiben bei der Mutter - vorerst: Ob und welche Kälber im Familienverbund der Herde bleiben, wird sich laut Brand im Laufe der Zeit entscheiden. Dabei komme es darauf an, ob die Tiere zur Schlachtung oder zur Zucht genutzt werden sollen. Eines steht aber fest: Die Kälber bleiben um die acht Monate bei der Mutter. Familie Brand hält ihre Herde nämlich nach dem Prinzip der Mutterkuhhaltung für mehr Naturschutz und Tierwohl. Das heißt: Das Kalb bleibt nach der Geburt noch lange bei seiner Mutter und kann an ihrem Euter trinken. Gemolken werden die Mutterkühe nicht. In industrieller Milchviehwirtschaft werden Kälber oft nur wenige Stunden nach der Geburt von ihren Müttern getrennt, damit die Kühe gleich für die Milchproduktion gemolken werden können. Lesen Sie auch: Tierisch süßer Nachwuchs in Steinbergen: Highland-Herde begrüßt Kälbchen Zuchtbulle Duke zieht weiter nach Langeoog: Für Darius’ Vater Duke beginnt derweil bald ein neuer Lebensabschnitt: Er wird eine Stelle als Zuchtbulle auf Langeoog einnehmen. Für einen Nachfolger haben Brands bereits gesorgt. Während der alljährlichen Klauenpflege schoss Brand dann auch direkt ein paar Fotos für Dukes neuen Besitzer: „Für seine Ankunft im zukünftigen Zuhause wird Duke noch einmal richtig schön gemacht“, sagt der Landwirt schmunzelnd. So funktioniert die "Maniküre" bei Hochlandrindern: Die Maniküre der älteren Tiere gehöre aber allgemein zur Pflege der schottischen Hochlandrinder dazu. „Wenn sich die Gelegenheit anbietet, kann man während der Klauenpflege auch direkt das Fell schneiden, damit die Euter frei liegen“, ergänzt Brand. Die Highlands werden dafür auf einem Klauenpflegestand befestigt und auf die Seite gekippt. Das sieht zugegebenermaßen recht skurril aus, doch die Tiere ließen das Prozedere größtenteils ruhig über sich ergehen, so Brand. Nur Bulle Duke steht dem Ganzen etwas skeptisch gegenüber. Kein Problem für einen Profi: Klauenpfleger Jütjens spricht dem etwa eine Tonne schweren Bullen Mut zu: „Alle deine Mädels sind doch auch drinnen gewesen.“ So lässt sich der frischgebackene Vater dann doch noch überzeugen. Sein Sprössling Darius nimmt dieses Mal noch die Beobachterrolle ein. Viel interessanter als die Klauenpflege findet er aber die Milch seiner Mutter – und trinkt und trinkt und trinkt. Da bleibt dem Kleinen nur eins zu wünschen: Guten Appetit! Mehr Infos zu den schottischen Hochlandrindern der Familie Brand kann man auf der Website www.highlandcattle-brand.de finden. von Clara Kohlmeier