Unfall in Steinbergen: 39-Jähriger nach „Horror Escape Game“ schwer verletzt

Bei einem Unfall im Erlebnispark Jahrtausendblick ist ein 39-Jähriger schwer verletzt worden. Er stürzte aus noch ungeklärten Umständen von einer Felswand. Der Vorfall geschah gegen 1 Uhr nachts bei einem sogenannten „Horror Escape Game“ des Veranstalters „Battlefield for Friends“ aus Rodenberg. Doch was steckt hinter diesen „Horror Escape Games“? Veranstalter Nino Hentrich klärt auf. Aktionsspiele für Erwachsene: Er ist Geschäftsführer von „Battlefield for Friends“ (BfF) aus Rodenberg. Nach dem Unfall stand er in engem Kontakt zu Behörden, Polizei und Feuerwehr. Auch ihre ersten Fragen galten seinen „Escape Games“. Es sind im wesentlichen Aktionsspiele für Erwachsene unter freien Himmel. Sie bestehen aus einer Mischung aus Schnitzeljagd und Knobeleien und sind das Freiluft-Pendant zu den „Escape Rooms“, wie etwa in Obernkirchen einer existiert. Kombination aus Fitness, Computerspielen und sozialen Kontakten: Vor vier Jahren gründete der Rodenberger Hentrich sein Unternehmen, das vieles kombiniert: Fitness, Computerspiele und soziale Kontakte. Als Szenario werden beliebte Filme, Serien oder Videospiele real umgesetzt. In Steinbergen wird etwa die Fernsehserie „The Walking Dead“ nachgespielt. Seitdem sucht Hentrich verlassene Orte, wo verschiedene Mitspieler in Teams mit- oder gegeneinander antreten, um Aufgaben zu lösen. „Lost Places“-Liste wurde immer länger: Seine Liste an „Lost Places“ ist immer länger geworden. Zunächst begann er auf dem Gelände des ehemaligen NATO-Warnamtes III in Rodenberg mit großem Waldgebiet, einem See und fünfgeschossigem Gebäude. Dort sind viele dunkle Orte, an denen Horror-Events in vollem Schrecken entfaltet werden können. Nachdem Jörg Hellwig in diesem Jahr das Gelände des ehemaligen Steinzeichens Steinbergen übernommen hatte, wurde auch Hentrich auf den verlassenen Freizeitpark mit Wald, Häusern, Hütten und Höhlen aufmerksam. Zu festen Zeiten sind sie dort als geschlossene Gesellschaft unterwegs, Parkbesucher sollen durch die Spiele nicht gestört oder verunsichert werden. Unfallort lag außerhalb des Spielbereiches: Mit ihren „Horror Escape Games“ beginnt das Unternehmen jeweils gegen 21 Uhr. Die angemeldeten Teilnehmer kommen aus ganz Deutschland, teilweise auch aus Österreich und der Schweiz. Etwa 50 spielen dann in verschiedenen Gruppen für vier bis fünf Stunden zusammen. Dabei werden alle durch ihre Aufgabenstellungen über das große Gelände gelenkt und manchmal auch von sogenannten „Erschreckern“ geleitet. Die Organisatoren stecken Teile des Parkes als Spielfläche ab, gefährliche Bereiche gehören laut Hentrich nicht dazu. Der Ort des tragischen Unfalls am 1. August lag nach seinen Angaben ebenfalls außerhalb des Spielbereiches. Der 39-jährige Teilnehmer hatte sich aus einer Dreiergruppe entfernt. Noch ist unklar, ob er die steile Felswand hinauf oder hinab klettern wollte. Nach seinem Sturz waren weitere Mitspieler sofort zur Stelle und leisteten Erste Hilfe. Einer von ihnen war Sanitäter und BfF-Mitarbeiter Maik Bonhagen. Derzeit wird nicht von einer Straftaten ausgegangen: Der verletzte 39-Jährige wurde erstversorgt, dann von der Feuerwehr zu einem Rettungswagen getragen und ins Krankenhaus gefahren. Über seinen aktuellen Gesundheitszustand gibt es noch keine offizielle Aussage. Laut der Polizei Rinteln gibt es derzeit keine Anhaltspunkte, dass hinter dem Unfall eine Straftat stehe. Von Tobias Landmann