Weihnachtsbäume aus Volksen 2020 gefragt wie noch nie

Beim Einparken vor dem Hof von Heinrich Brand an der Egge in Volksen hört man schon die Motorsäge. Heinrich Brand und seine Helfer waren am Donnerstag vergangener Woche dabei, die Bäume fertigzumachen, die in den nächsten Tagen in der Rintelner Fußgängerzone aufgestellt werden sollen. Gut gewachsen mussten sie sein, die Höhe sollte stimmen, der Baum am Ende passend gesägt werden, damit die Bäume in die Ständer passten. Heinrich Brand schiebt die Ohrschützer vom Kopf und sagt: So viel Reservierungen wie in diesem Jahr habe er Mitte November noch nie gehabt. Man könne nur spekulieren, aber er glaube, dass das mit Corona zu tun haben könne. Wenn man schon nicht wegfahren dürfe, dann wolle man wenigsten ein beschauliches Fest zu Hause feiern. Und dazu gehöre nun einmal ein Weihnachtsbaum. Rintelner Schausteller in der Corona-Krise: „Wir befinden uns immer noch im ersten Lockdown" Brand pflanzt an, was seine Kunden mögen: klassische Fichten, Blaufichten und die Nordmanntanne – der Favorit unter den Weihnachtsbäumen. Zum Glück, sagt Brand, habe es in diesem Jahr genug geregnet, er habe kaum Trockenschäden in seiner Plantage. Außerdem habe er die neuen Bäume früh genug gepflanzt. Wie viel Niederschlag bei ihm in Volksen fällt, weiß er auf den Millimeter genau. Denn zwischen den Bäumen steht eine Wetterstation des Deutschen Wetterdienstes. Früher habe er die Daten noch übermittelt, inzwischen habe den Job die Elektronik übernommen. Er müsse sich nur noch darum kümmern, dass das Gerät sauber und zugänglich bleibe. Holt man sich bei Brand einen Baum ab, gehört eine Bratwurst (von den schottischen Highland-Rindern, die die Brands züchten) dazu, ebenso ein Glühwein. Zwar will Brand auch in diesem Jahr beides anbieten, es geht aber nur unter Corona-Bedingungen, das heißt „to go“. Er werde sich da noch ein passendes Konzept einfallen lassen. Bäume können selbst gesägt werden: Der Verkauf in Volksen beginnt ab dem 1. Dezember, täglich von 9 bis 19 Uhr. Ab dem 10. Dezember richten Brand und sein Team wieder Verkaufsstellen an der Weserstraße gegenüber von Betten-Maack, auf dem Parkplatz des „Dänischen Bettenlagers“ an der Bahnhofstraße und bei Schuh-Wegener in Buchholz ein. Zwar kann jeder seinen ausgewählten Baum in Volksen selbst absägen, doch die meisten holen nach dem ersten Versuch doch Brand oder einer seiner Helfer. Mit der Motorsäge geht es eben weniger schweißtreibend. wm