240-Meter-Windrad: Auch Extertaler Rat erteilt Einvernehmen

Der Rat der Gemeinde Extertalhatte in der vergangenen Woche in der Aula der Sekundarschule Nordlippe getagt. Die FDP hatte kurzfristig vor Sitzung des Bauausschusses Mitte Dezember, der ebenfalls mehrheitlich für das „gemeindliche Einvernehmen“ gestimmt hatte, einen Fragenkatalog zum geplanten Windrad an die Gemeinde geschickt. Dies sei zu kurzfristig geschehen, um die Fragen zu beantworten, hieß es damals vonseiten der Gemeinde im Bauausschuss. Der Verein kritisiert, dass jedoch auch jetzt zur Ratssitzung noch keine Antworten vorlagen. Erst auf Nachfrage von FDP-Mitglied Christian Sauter seien die Fragen überhaupt verlesen worden. Daher habe sich die FDP enthalten. Enttäuschung bei "Gegenwind": Der Verein „Gegenwind Extertal / Rinteln“ sowie die Bürgerinitiative „Gegenwind“ haben enttäuscht auf diese Entscheidung reagiert. „Gemeinsame Alternativfindungen waren vonseiten dieses Gemeinderates leider nicht mehr zu erwarten, das wäre unser ausdrücklicher Wunsch gewesen“, bilanziert Sebastian Wallenstein von der Bürgerinitiative. „Wir haben stets auf Dialog gesetzt.“ In seinen Augen wäre es ein „wichtiges Zeichen“ gewesen, wenn sich mehr Mandatsträger enthalten hätten. Auch hätte man sich vonseiten der Politik mehr Dialog mit den Bürgern im Vorfeld dieser Entscheidung gewünscht. Die Initiative sei immer von der Bürgerinitiative oder vom Verein ausgegangen, das „reicht uns nicht“. Prowind will Bauantrag bald vervollständigen Windräder bei Silixen: Hunderte bei Informationsveranstaltung 240-Meter-Windräder bei Möllenbeck könnten 2020 in Betrieb gehen Die Bürgerinitiative empfehle nun „dringend“ allen Anwohnern, ihre Rechte auch über den ergänzenden Verein „Gegenwind Rinteln / Extertal“ und später juristisch geltend zu machen. Verein und Bürgerinitiative befürchten unter anderem einen dramatischen Absturz der Immobilienpreise, Minderung der Lebensqualität sowie Schädigung von Flora und Fauna, sollte das Windrad wie geplant gebaut werden. Weg des geringsten Widerstands: Mitglieder von Verein und Bürgerinitiative hatten deshalb vor der Ratssitzung demonstriert, wie auch schon vor der Sitzung des Bauausschusses im Dezember. „Nein zum Riesen-Windrad in Silixen“, stand etwa auf einem Banner, und: „Viel zu hoch und zu nah an unseren Häusern!“ Die meisten Ratsmitglieder hätten dies jedoch ignoriert, so Susann Krüger vom Verein, stattdessen sei man dann mit der politischen Abstimmung den „Weg des geringsten Widerstands“ gegangen. Bis zum 20. Januar hätte die Gemeinde Extertal laut Baugesetzbuch Zeit gehabt, das gemeindliche Einvernehmen ohne Verzögerung zu erteilen. Das Verfahren geht nun wieder an den Kreis Lippe, bei dem der Anlagenbauer „Prowind“ den Bauantrag eingereicht hat. Bald sollen die Antragsunterlagen öffentlich ausgelegt werden. Von Marieluise Denecke