Aus dem Rintelner Museum: Flippern im Livestream

In geselliger Runde den Freunden das Flippern näherbringen – das war Sebastian Zehes ursprüngliche Absicht, als er beginnen wollte, mit seinen Freunden an den Spielautomaten zu flippern. Er spielte sogar mit dem Gedanken, gemeinsam an Turnieren teilzunehmen. Doch dann kam Corona und machte dem Vorhaben erstmal einen Strich durch die Rechnung. Das Projekt ruhen zu lassen, kam für den Flipper-Begeisterten allerdings nicht in Frage. Kurzerhand beschloss Sebastian, ohne jegliche Vorerfahrung einen Flipper-Stream im Internet zu starten. So konnten seine Freunde über die Plattform Twitch live an seinen Flipper-Spielen teilhaben. Lesen Sie auch: Volksen: So wird der Regen für Rinteln gemessen Jeden Mittwoch finden nun die Streams auf dem Kanal „Drainow Pinball“ statt. Alle zwei Wochen stößt zudem seine Freundin Marie dazu, deren Begeisterung für das Flippern auch durch Sebastian entfacht worden ist. Mittlerweile schalten sich aber nicht mehr nur Freunde und „Stammgäste“ zum Stream, sondern immer mal wieder auch neue Zuschauer und Zuschauerinnen. Marie und Sebastian erreichen bis zu 30 Flipper-Interessierte per Stream und haben bereits 140 Abonnenten. Begeisterung wecken: „Mit unseren Streams versuchen wir, die Leute am Anfang abzuholen und Begeisterung zu erwecken. Wir versuchen zudem, jede Woche ein anderes Gerät zu benutzen und die Regeln und Besonderheiten dann zu erklären“, erzählt Sebastian. Die Streams sind bisher meist aus den Räumlichkeiten des Flipper Vereins Electric Friends e.V. in Lemgo ausgestrahlt worden. Seit längerer Zeit plante man allerdings schon die Flipper-Ausstellung „EXTRA BALL!“ des Universitäts- und Stadtmuseums Rinteln zu nutzen. Kurz vor Ostern war es endlich so weit: Am 31. März konnte der Livestream in besonderer Atmosphäre aus dem Museum ausgestrahlt werden. Ebenfalls interessant: Bestellte Glascontainer für Rinteln kommen doch noch nicht Der Aufwand war dabei etwas höher als sonst. „Normalerweise haben wir extra ein Gestell mit den Kameras. Zudem wussten wir erst gar nicht, an welchem Flipper wir überhaupt spielen können“, erklärt Sebastian beim Vor-Ort-Termin im momentan geschlossenen Museum. Die Wahl fiel letzten Endes auf einen Flipper, der thematisch die US-Comedyserie „The Munsters“ aufgreift. Die Regeln des Flippers waren den beiden Streamern dabei zu einem Großteil unbekannt. Das Ganze lief also etwas improvisierter ab. Nach dem Technikaufbau und dem Soundcheck ging es dann auch schon bald mit dem Streamen los. Das Wichtigste dabei: die Interaktion mit den Zuschauern. Im Chat helfen andere Flipper-Fans den Streamern beispielsweise oder stellen Herausforderungen. Spaß im Vordergrund: Ob Marie und Sebastian noch den großen Erfolg mit ihrem Kanal erzielen können, sei für sie zweitrangig. Im Vordergrund stehe der Spaß an der Sache. Der größte Wunsch: Bald wieder gemeinsam mit Freunden flippern. Von Clara Kohlmeier