Blumenpaten sollen mit Blumen-Wiesen für mehr Insekten am Doktorsee sorgen

Stattdessen wird Landwirt Karl-Heinrich Niehoff Blumensamen aussähen, für eine große bunte insektenfreundliche Blumenwiese. Noch kann man da ganz direkt beteiligt sein und „Blühpate“ werden. Je mehr Menschen mitmachen und so eine Patenschaft übernehmen, desto größere Flächen können bepflanzt werden und desto mehr Bienen, Schmetterlinge und andere heimische Insekten finden dann im Sommer einen reich gedeckten Tisch vor. Auch Landwirt Carl-Heinz Baum bereitet gerade so eine Blühwiese vor, in Buchholz an der kleinen Straße Zum Bückeberg. Für insgesamt etwa einen Hektar – das sind zehntausend Quadratmeter – haben die beiden Landwirte bereits Blühpaten gefunden. „Das ist sehr schön“, meint Carl Heinz Baum, „aber eigentlich noch viel zu wenig.“ Aufmerksamkeit erregen: Das Blühpaten-Projekt verfolgt neben dem Artenschutz-Anliegen noch einen weiteren Zweck: „Wir wollen damit auch Aufmerksamkeit erregen und den Menschen zeigen, wie sie persönlich etwas für die Artenvielfalt tun können“, erklärt Baum. Und sein Kollege Niehoff ergänzt: „Die Landwirtschaft steht in den Augen der Bevölkerung oft nicht gut da, weil niemand wirklich registriert, wie und wo wir uns engagieren.“ Zwar beteiligen sich schon jetzt viele Landwirte im Rahmen von EU-Projekten an der Anlage von Blühstreifen. „Doch davon bekommen die Bürger oft gar nichts mit.“ Lesen Sie auch: Blühwiesen statt Mooreichen Auch deshalb haben sich Carl-Heinz Baum, Petra und Joachim Niehoff mit der Organisation „Feldwerk“ zusammengetan (wir berichteten). Diese sitzt in Ostwestfalen und sorgt mit ihrem Internetauftritt und öffentlichen Aktionen dafür, dass die Bedeutung der blühenden Felder den Bürgern noch bewusster wird. Wer eine Patenschaft übernehmen will – der Mindestbeitrag für zwei Jahre beträgt zehn Euro für zehn Quadratmeter – findet online bei „Feldwerk“ alle nötigen Informationen, wählt dort seine bevorzugte Fläche aus und erledigt dann den Bezahlvorgang. Nur wenige haben Patenschaft übernommen: „So viele Rintelner haben im letzten Jahr ihre Stimme für das Volksbegehren Artenvielfalt abgegeben“, sagt Niehoff. „Aber nur ein ganz kleiner Teil hat bisher eine Patenschaft übernommen.“ Dabei gehe es ja darum, möglichst viele Menschen zu erreichen, die wiederum anderen davon erzählen und sie anregen würden, ebenfalls Blühpate zu werden. „Man kann dann sein eigenes Feld besuchen und sich auch gern mal einen kleinen Blumenstrauß pflücken“, so Niehoff. Noch zwei, drei Tage, dann müssen die Landwirtsfamilien wissen, wie viel des speziellen Saatgutes sie bestellen können. Sobald Ende April, Anfang Mai das Wetter geeignet ist, geht es mit der Aussaat los – und schon drei Wochen später sollte das erste Grün zu sehen sein. Bis Oktober blühen dann insgesamt etwa 40 heimische Pflanzensorten. Nach zwei Jahren muss neu ausgesät werden, weil die Blumen sonst vom Gras besiegt werden. Die Patenschaften können dann für weitere zwei Jahre verlängert werden. Das Motto der Aktion ist: „Sei ein Held, bestell ein Feld“. Wie man zu einem Feld-Helden wird, erfährt man unter www.feldwerk.de.