Darum fühlt sich Rintelns Einzelhandel benachteiligt

Anthony-Robert Lee Lee wundert sich in einer Presseerklärung, „warum seit Wochen unsere Rintelner Einzelhändler schließen müssen, keinerlei Einnahmen generieren und erst seit dieser Woche die Überbrückungshilfe III beantragen können“. Währrendessen dürften in Raiffeisenmärkten sowie in Supermärkten alle Waren verkauft werden: Kosmetik, Schuhe, Bettwäschen, Elektronikartikel, Bücher und Textilien würden auch die Rintelner Einzelhändler gerne verkaufen können. Lee erinnerte: „Im ersten Lockdown gab es klare Bestimmungen, die das regelten. Wenn wir die Läden in unsere Innenstadt, die es auch vor Corona nicht leicht hatten, erhalten wollen, benötigten wir Bestimmungen, die eine Gleichberechtigung vorsehen.“ Zumal es zurzeit noch nicht einmal eine Öffnungsperspektive für die Betriebe gebe. Einschränkung im Vorjahr: In der ersten Phase der Pandemie im Vorjahr mussten Supermärkte alle Non-Food-Artikel mit Absperrbändern für Kunden unzugänglich machen. Anders heute: Supermärkte dürfen alle Waren verkaufen, vorausgesetzt, die Waren des täglichen Bedarfes machen mehr als 50 Prozent ihres Angebotes aus. Als Begründung für diese Regelung wird aufgeführt, eine strenge Abgrenzung von bestimmten Waren sei kaum praktikabel gewesen. Supermarkt-Mitarbeiter hätten mit Kunden darüber streiten müssen, ob ein Produkt nun zur Grundversorgung gehöre oder nicht. Ein Jahr Bonpflicht: So fällt das Fazit in Stadthagen aus Gemeinschaftspraxis in Rinteln: Lübke und Stein einigen sich auf Kooperation Mit ein Grund für die geänderte Regelung dürfte auch sein, dass Supermarkt-Ketten vor Verwaltungsgerichten geklagt hatten. So hat das Augsburger Verwaltungsgericht im Januar ein Corona-Verkaufsverbot für Teile des Sortiments einer großen Supermarkt-Kette gekippt. Bereits Anfang Februar haben einige Rintelner Einzelhändler auf ihre prekäre Lage im Corona-Lockdown aufmerksam gemacht. Doch sie sind auch nicht untätig geblieben und bieten verschiedene Vertriebskanäle an. Kunden können beispielsweise vor der Ladentür kaufen. Von Hans Weimann