Insektenschaugarten „Melissa“ in Rinteln ist bereit für Besuche

An der Kasseler Straße in Rinteln, zwischen den beiden Generationenparks, haben vier Hauptbeteiligte mit Unterstützung von vielen Helfern ihr Projekt „Melissa“ realisiert. Der Imkerverein Rinteln habe den Natur- und Insektenschutz – vor allem den Lebensraum von Bienen – in der Öffentlichkeit stärker bekannt machen wollen, erläutert ihr Vorsitzender Klaus Koschnick. Bingo-Umweltstiftung fördert erheblichen finanziellen Teil: Die Stadt Rinteln stellt das Gelände für viele Jahre kostenfrei zur Verfügung. Die Nabu-Ortsgruppe Rinteln, vertreten durch Nick Büscher, knüpfte den Kontakt zur Bingo-Umweltstiftung, die einen erheblichen Teil finanziell förderte. Der Obst- und Gartenbauverein unterstützte mit Pflanzenspenden. Dessen Vorsitzender Manfred Langemeier und seine Mitglieder halfen beim Einpflanzen. Dabei wurde ein „Naschgarten“ gepflanzt, zudem wurde ein Kräuterbeet angelegt. Apis mellifera, die Honigmacherin: Melissa ist der Name einer Nymphe aus der griechischen Mythologie. Diese sorgte dafür, dass Göttervater Zeus, den seine Mutter auf Kreta in einer Höhle versteckt hatte, mit Honig genährt wurde. Die Honigbiene heißt wissenschaftlich Apis mellifera, die Honigmacherin, in Erinnerung an die Sage. Alle Pflanzen mit Namen Melissen erinnern ebenfalls an die Nymphe Melissa. In der Mitte des Rintelner Schaugartens lebt ein Bienenvolk. Zwei Wabeneinsätze befinden sich hinter Plexiglasscheiben. Besucher können auf beiden Seiten eine Tür öffnen und den Bienen bei ihrer Arbeit zuschauen. Eine Bitte und Hinweis haben die Imker: Die Türen anschließend wieder schließen. Ein paar Tafeln weiter müssen Insekten erst noch einziehen. Dort sind viele Nisthilfen entstanden und für die Lebewesen vorbereitet worden. Ökologisches Mähkonzept: An den einzelnen Stationen gibt es viele Erläuterungen. Es ist vielmehr eine Modellfläche für den Naturschutz und soll die Besucher zur Nachahmung daheim anregen. So vertreibt die Stadt Rinteln, etwa in der Tourist-Info im Bürgerhaus, die Rintelner Blumen-Mischung. „Jetzt blüht bunt auf, was im Mai ausgesät wurde“, erklärt Baubetriebshofleiter Ulrich Hartmann. Er und seine Mitarbeiter stehen bei ihrer Arbeit häufig im Konflikt: Gerade jetzt, wenn die Natur üppig sprießt, müssen einige Flächen auch gemäht werden. Für Rinteln wird daher derzeit ein „ökologisches Mähkonzept“ erarbeitet. Das Hoffen auf die Erhaltung intakter Natur: Auf breite Unterstützung hoffen die vier menschlichen Säulen des Projekts nun bei ihrem Bemühen um die Erhaltung intakter Natur. Mit ihrem Schaugarten haben sie nach eigener Aussage den Anstoß dazu gegeben. Nicht zuletzt warnte Professor Dr. Richard Pott, Vorsitzender der Tüxen-Gesellschaft, beim letzten Symposium: „Wir löschen gerade die Festplatte der Natur!“ Alle seien aufgerufen, zu verhindern, dass es so weit kommt, appellierte Klaus Koschnick. Von Tobias Landmann