Ölfilm auf der Weser bei Rinteln - Auswirkungen auf Umwelt noch nicht absehbar

Die Ortsfeuerwehr Rinteln hatte am Freitagnachmittag mehrere Stunden mit Booten auf der Weser nach der Ursache gesucht. Nick Büscher, Vorsitzender der Rintelner Ortsgruppe im Naturschutzbund (Nabu), wagt noch keine Prognose: „Natürlich hat das Auswirkungen, die Folgen sind aktuell aber noch nicht absehbar.“ Büscher beruhigt: Man habe keine Tiere gefunden, die an dem Kraftstoff verendet sind. In erster Linie könne der Diesel gefährlich für Fische, wie Aal oder Rotauge, werden – und mittelbar dann auch für Vögel, die die Weserfische fressen. Teiche bleiben verschont: Laut Büscher hätte es aber auch deutlich schlimmer kommen können: „Zum Glück ist der Diesel nicht in die Teiche in der Auenlandschaft gekommen.“ In stehenden Gewässern seien solche Schadstoffe gleich viel gefährlicher. Logisch: In Fließgewässern verteilt sich der Stoff, nimmt die Konzentration mit der Zeit und den zurückgelegten Flusskilometern ab. Büscher kündigt an, dass der Nabu die Flussränder im Auge behalten werde, aktuell komme es an einigen Stellen zu Ablagerungen. Der Regen werde sie jedoch bald herauswaschen. Für den Naturschützer gibt es nur eine Lösung, um der Lage Herr zu werden: „Die Ursache muss schnell gefunden werden. Dann kann auch besser eingeschätzt werden, wie viel Stoff in die Weser geraten ist.“ Per Hubschrauber macht die Polizei den Ursprung für den Öl-Teppich auf der Weser ausfindig Mehr Salz in Weser: Salzproduzent K+S will Grenzwerte deutlich erhöhen Genaue Wasserproben seien dann aber nicht mehr Sache des Nabu, sondern der Unteren Wasserbehörde des Landkreises Schaumburg. Auf Anfrage äußerte sich die Kreis-Pressestelle bis Redaktionsschluss nicht. Es bleibt also abzuwarten, wann erste analytische Schritte eingeleitet werden. Irritiert zeigt sich Büscher darüber, dass der Rintelner Ortsverband des Technischen Hilfswerkes (THW) am Wochenende und den vergangenen Tagen nicht zurate gezogen wurde. Zumal Polizeitaucher der Technischen Einsatz-Einheit aus Hannover ihren Tauchgang ergebnislos beendeten (wir berichteten). Das THW verfüge über geeignete Ausrüstung wie etwa ein Sonargerät. THW nicht angefordert: Das bestätigt auch Stefan Frühmark, Zugführer des technischen Zuges beim THW Rinteln. „Wir haben uns gewundert, dass keine Anforderung kam“, so Frühmark. Ihm seien die Hände gebunden, das THW dürfe als Bundesbehörde nur auf Anforderung ausrücken. Diese blieb in den vergangenen Tagen aus. Dabei verfügt das THW über ein portables Sonargerät. Frühmark sieht eine „gute Chance“, dass man die Quelle des Diesels so hätte finden können. Autos seien gut erkennbar, „wir haben damit auch schon Feuerlöscher gefunden“, sagt Frühmark. Einsatz wäre kostenlos: In der Regel funktioniere die Zusammenarbeit mit den zuständigen Stellen gut, warum es bei diesem Einsatz nicht geklappt habe, verstehe Frühmark nicht – „man hätte ja mal fragen können“. Die Kosten könnten es jedenfalls nicht sein: „Solche Einsätze sind für Behörden kostenlos“, erklärt der Zugführer. Zudem habe jeder THW-Ortsverband einen Fachberater, der andere Beteiligten wie die Feuerwehr, die Polizei oder den Landkreis in solchen Fragen berät. Im Fall des Diesels auf der Weser wurde der Fachberater laut Frühmark nicht kontaktiert. Auch dazu war von der Pressestelle des Landkreises keine Auskunft zu bekommen. Von Malick Volkmann