Rinteln: Anwohnern wünschen sich Ausbau des Bewohnerparkausweises

Egal ob in der Kleinstadt oder in einer Metropole – jeder Autofahrer kennt das Problem, einen freien und dann noch passenden Parkplatz zu finden. Die meist ohnehin schon knappen Parkmöglichkeiten verteilen sich nicht selten auf teure Parkhäuser und Parkbuchten, die weit ab vom eigentlichen Ziel liegen. Gerade nach einem langen Arbeitstag freut man sich dann, wenn man direkt vor der eigenen Haustür parken kann. Für Stadtbewohner, die keine eigenen Parkmöglichkeiten durch Garagen oder Einfahrten haben, ist das Bewohnerparken eine gute Alternative. Auch in Rinteln nutzen mehrere Hundert Menschen den dazugehörigen Ausweis. „Wir haben 1994 begonnen, die Parkraumbewirtschaftung durch Bewohnerparkausweise zu planen“, erklärt Doris Neuhäuser, die Leiterin des städtischen Ordnungsamts. In den vergangenen fünf Jahren seien beispielsweise 708 Bewohnerparkausweise ausgestellt worden. Ziel dieses Projektes sei es, Anwohnern bessere Parkmöglichkeiten zu bieten. „Der Ausweis soll den Bewohnern bestimmter Quartiere mit stark beschränkten Parkmöglichkeiten die Gelegenheit geben, in räumlicher Nähe zu ihren Wohnungen einen Parkplatz zu finden und zu nutzen“, so Neuhäuser weiter. „Gleichzeitig soll dadurch der Parksuchverkehr und somit auch die Lärm- und Abgasbelastung reduziert werden.“ Besonders in den Straßen des östlichen Altstadtquartiers habe man dafür Möglichkeiten geschaffen. Die Nachfrage nach den Ausweisen sei mit 106 bis 128 Ausweisen pro Jahr seit 2016 etwa gleichbleibend. „Eine Erweiterung der Flächen ist derzeit nicht geplant“, schließt Neuhäuser ab. Es wird in zweiter Reihe geparkt: Für Tanja Roje hat sich die Anschaffung dieses Ausweises bisher schon gelohnt. „Wir haben den Ausweis seit vier Jahren und mussten vorher immer Parktickets ziehen“, so Roje, die mit ihrer Familie sehr zentral zwischen Münchhausenhof und Burghof-Klinik wohnt, „besonders, wenn man mal krank war oder im Urlaub länger geschlafen hat, war das schwierig und wir haben oftmals Straftickets bekommen.“ Von ihren Nachbarn hätten sie dann aber den Hinweis auf den Bewohnerparkausweis bekommen. Nun zahlt sie etwa 30 Euro jährlich, um die ausgewiesenen Flächen in Wohnnähe zu nutzen. „Gerade durch Ortsfremde und nah ansässige Gastronomie ist die Parksituation manchmal sehr schwierig“, so Roje über die tägliche Suche nach einem Stellplatz, „teilweise parkt manche dann schon in zweiter Reihe.“ Lesen Sie auch: Falschparken in Rinteln wird teurer und stärker kontrolliert Auch das sei ein Grund, warum sich Roje wünsche, dass das Ordnungsamt mehr als nur einen Ausweis pro Haushalt ausstelle. „Gerade heutzutage haben viele Familien zwei Autos, da auch beide Erwachsene arbeiten gehen oder Besorgungen gemacht werden müssen“, meint Roje. Die Parksituation habe sich verbessert, aber sei dennoch weiter ausbaufähig, meint die Anwohnerin. von Sabrina Kleinertz