Rinteln: Bauamt lässt alle Glascontainer entfernen

Schon dumm, wenn man mit Taschen voller Altglas-Flaschen zur vertrauten Sammelstelle kommt und unverrichteter Dinge wieder abziehen muss. „Das Informieren der Bürger über den Abbau der Container ist leider untergegangen“, räumt Tiefbauamtsleiter Uwe Quindt entschuldigend ein. „Wir hätten nicht gedacht, dass die Abfallwirtschaftsgesellschaft den Auftrag so schnell umsetzen würde.“ Der Grund für die Entfernung der Container an drei der vormals sechs Standorte nahe der Innenstadt: das wohlbekannte Vermüllungsproblem. Ganz schlimm sei es am Standort Ostertorstraße am Ortsausgang Richtung Exten mit dem illegalen Müllabladen, so Quindt. „Der Platz ist praktisch immer zugemüllt, ein Schandfleck, das können wir so nicht weitermachen“, sagt er und äußert die Vermutung, es seien keineswegs nur Rintelner Bürger, die das Problem verursachen. Kein Container mehr am Friedhofseingang: Nicht viel anders stehe es um den ehemaligen Standort am Weseranger/Freibad. „Koffer, alte Fahrräder, Matratzen – das bekommen wir nicht in den Griff.“ Ebenfalls Glascontainer-frei ist nun der Platz am Friedhofseingang nahe dem WEZ. Das sei nicht so dramatisch, meint Quindt, denn man habe beschlossen, den nicht weit entfernten Standort Friedrich-Wilhelm-Ande-Straße beizubehalten. Ein vierter Standort Unter der Frankenburg entfällt jetzt ebenfalls, nicht nur wegen chronischer Vermüllung – diese Container würden insgesamt eher wenig genutzt. Mehr zum Thema: Illegale Müllentsorgung in Rinteln: „So schlimm war es noch nie“ Container auf dem Baubetriebhofs? Schon bald waren die so überraschend fehlenden Glascontainer auch ein lebhaftes Thema innerhalb der Rinteln-Gruppe auf Facebook. Der Rintelner Felix Hau beschreibt dort seine Irrfahrt von einem stillgelegten Standort zum nächsten: „Jetzt bin ich mit meinen zwei Körben voller Flaschen wieder zu Hause und überlege, ob ich sie vor dem Rathaus, vor den Abfallbetrieben oder lieber auf dem Marktplatz ausleeren soll.“ Ganz so schlimm muss es wohl nicht kommen. Man habe bereits überlegt, einen neuen großen Glascontainer-Standort auf dem Gelände des Baubetriebshofs Im Emmerten einzurichten, erklärt Quindt. Den hätten dann die städtischen Mitarbeiter im Auge. Je nachdem, wie sich die Lage entwickle, werde man möglicherweise den Standort Friedrich-Wilhelm-Ande-Straße um mehrere Container erweitern. Sorgen bei vielen Rintelnern: Sorgen machen sich viele Rintelner allerdings schon, wie man es den Kommentaren auf Facebook entnehmen kann. Was sei mit den alten Menschen, die nun keine fußläufig erreichbare Abnahmestelle mehr finden? Was wird in der Weihnachtszeit sein, wenn die Leute vermehrt Altglas ansammeln? Wieso stehen überall noch Altkleidercontainer, die doch ebenfalls Müllprobleme verursachen? „Wir werden die Situation beobachten“, viel mehr kann Quindt dazu noch nicht sagen. Was die Altkleidercontainer betrifft, so könne es möglich sein, dass auch deren Anzahl reduziert werden müsse. Das sind die verbliebene Standorte: Südstadt: Dauestraße nahe der Schranke; Landgrafenstraße nahe Seniorenheim; Friedrich-Wilhelm-Ande-Straße gegenüber vom Friedhof. Nordstadt: Alte Todenmanner Straße; Stoevesandtgelände; In den Holzäckern; An der Tonkuhle; eventuell zukünftig: Baubetriebshof Im Emmerten. von Cornelia Kurth Probleme seit 2019: Sperrmüll an Glascontainern: AWS klagt über immer mehr Fälle

Rinteln: Bauamt lässt alle Glascontainer entfernen – ohne Ankündigung