Rintelns Protest wirkt: Längere Betreuung in Waldkindergärten

Weil die Wartelisten für den Waldkindergarten in der Nordstadt („Waldzwerge“) und in Strücken („Heidestrolche“) immer länger geworden sind, hatte Bürgermeister Thomas Priemer einen Brief an Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne geschrieben. Denn der geltende „Modellcharakter“ der Waldkindergärten erlaubte keine Verlängerung der Öffnungszeiten als vier Stunden. Welches Problem sich daraus ergeben hat, schilderte Mareen Fennert vom Familienbüro der Stadt: Durch diese beschränkten Öffnungszeiten sei bisher ein Waldkindergarten nur als Betreuungsmodell für Eltern geeignet, die in Teilzeit arbeiten. Keine Sonderregelung für die Weserstadt: Tonne hat jetzt reagiert. Es gibt keine „Lex Rinteln“, also keine Sonderregelung für die Weserstadt, sondern noch besser, die landesweite Neuregelung, wonach Waldkindergärten künftig statt bisher vier Stunden ab 1. August sechs Stunden Betreuungszeit anbieten dürfen. Allerdings fällt damit weg, dass Eltern bisher ihre Kinder eine halbe Stunde vor der offiziellen Öffnungszeit und eine halbe Stunde danach zum Waldkindergarten bringen, beziehungsweise ihre Kinder abholen durften. Ab 1.August geht es zu 100 Prozent wieder los: Wie Fennert informierte, ist der 1. August auch der Zeitpunkt, an dem Kitas wieder zu 100 Prozent öffnen dürfen. Bisher gilt wegen Corona noch die sogenannte „Stufe 2“, was ein Betreuungsangebot von 50 Prozent plus Spielgruppen bedeutet. In dem Brief des Kultusministeriums (als Fachaufsicht zuständig für Waldkindergärten) heißt es unter anderem, geplant sei außerdem ein zweijähriges Modellvorhaben. Damit soll geprüft werden, ob noch längere Öffnungszeiten für Waldkindergärten in der Praxis möglich sind. Mehr dazu: Darum dürfen Waldkindergärten in Rinteln nicht ganztags öffnen Die Gründe dafür erläuterte Fennert. In Waldkindergärten scheine nicht jeden Tag die Sonne, damit spiele auch eine Rolle, wie weit es möglich sei, dass Kinder bei Regen im Trockenen spielen, sich aufwärmen können, die Möglichkeit für eine mittägliche Ruhepause haben und warmes Essen. Noch keine Einzelheiten vom Ministerium: Wo und wie das Modellvorhaben stattfinden soll, dazu gebe es aber noch keine Einzelheiten vom Ministerium. Es sie also beispielsweise noch unklar, ob sich eine Stadt für ein Modellvorhaben bewerben kann und wenn ja unter welchen Voraussetzungen. Alle beiden Waldkindergärten in Rinteln sind derzeit mit 15 Plätzen voll belegt. Es gibt für beide Wartelisten. von Hans Weimann Zum Weiterlesen: Waldkindergarten - Es geht weiter – egal, wo

Modellvorhaben - Rintelns Protest wirkt: Längere Betreuung in Waldkindergärten