Stadt Rinteln warnt vor falschen Branchenbuch-Verträgen

Konkret verfolgen die oft ausländischen Unternehmen einen klaren Plan: „Diese Unternehmen schreiben lokale Firmen an, um an die Daten und natürlich auch an Geld zu kommen“, so Grote. Genauer versprechen die Firmen Werbeanzeigen in Branchenbüchern, die es oftmals auch tatsächlich gibt. In der Regel fordern die Unternehmen dazu auf, die Betriebsdaten durch eine Unterschrift zu bestätigen. Sobald die Tinte trocken ist, kommt der Vertrag zustande. Und dann stehen die Geschädigten vor dem Problem: Plötzlich flattert eine hohe Rechnung in das Geschäft. Warum? „Diese Unternehmen verkaufen Anzeigen zu hohen Preisen. Im Endeffekt zahlen die Firmen dann sehr viel Geld für relativ geringen Nutzen“, erklärt Wilhelm Meyer, Leiter des Kriminalermittlungsdienstes der Polizei Rinteln. Prozess „Schrebergartenbande“: Freundin geschlagen, Polizisten getreten Betrüger scheitern mit „Enkeltrick“ bei Seniorin in Rinteln Prozess um Einbrüche in Gartenlauben in Rinteln hat begonnen Laut Meyer handle es sich bei solchen Vorgängen aber weder um Betrug noch um eine Straftat. Viel mehr müsse der Vertragsunterzeichner genau prüfen, was er da überhaupt unterschreibt. „Das ist ja bei allen Verträgen so“, betont Meyer. Die Preise seien selbstverständlich sehr hoch und der damit verbundene Ertrag niedrig. Die Kosten-Nutzen-Abwägung sei aber eine Sache der Unternehmer und keine Angelegenheit der Polizei. Meyer rät, derartige Anschreiben aufmerksam zu lesen und es bei verdächtigen Anzeichen zu ignorieren. Solche Anzeichen sind beispielsweise die ausländischen Adressdaten des Absenders oder die hohen Preise für die Anzeige. Ein genauer Blick kann also viel Ärger ersparen. Von Malick Volkmann