Tastmodel für Rintelns Innenstadt fast fertig

Ein Spaziergang durch die eigene Heimatstadt oder auch ein touristischer Ausflug bietet zahlreiche Möglichkeiten, um eine Stadt zu entdecken. Mittelalterliche Gebäude, facettenreiche Natur oder die würzig-exotischen Gewürzdüfte eines Marktes sorgen dafür, dass alle Sinne des Körpers angesprochen werden. Auch der Tastsinn kann zum eigenen Stadtbild beitragen. Lesen Sie auch: Nach Heizöl-Unfall in Rinteln: Sanierung verzögert sich weiterhin Mit dieser Idee hat die Stiftung für Rinteln den Auftrag für die Erstellung eines sogenannten Tastmodells gegeben. Ähnlich wie in Bückeburg oder in Hameln soll auch in Rinteln ein Bronzemodell den Stadtkern in Miniaturausgabe nachbilden und so für Menschen mit Sehbehinderung eine weitere Möglichkeit zur Orientierung bieten. Auftrag 2019 erteilt: „Anlässlich des Stiftungsempfangs 2017 hat Manfred Pollmann im Namen des Behindertenbeirates der Stadt angeregt, ein solches Tastmodell der Altstadt anzuschaffen“, berichtet Thomas Priemer, Rintelns Bürgermeister und Vorstandsvorsitzender der Stiftung für Rinteln. Der Auftrag zur Erstellung sei dann im Juni 2019 erteilt worden. Unter dem Motto „Rinteln sehen, fühlen und begreifen“ zeigt die Bronze, die von der Rintelner Gießerei Barth und einem Bildhauer gefertigt wurde, sowohl die Festungsmauer als auch die Weserbrücke und den Fluss. Darüber hinaus sind charakteristische Straßen und Gebäude für sehende und sehbehinderte Menschen betitelt. Ebenfalls interessant: Kirchenkreis Grafschaft Schaumburg: Wer wird neuer Superintendent? „Wir möchten dadurch Menschen mit Sehbehinderung eine Orientierung geben und Touristen, Schulklassen und Bürgerinnen und Bürgern einen Anlaufpunkt bieten“, so Priemer weiter. Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich laut Priemer auf etwa 30.000 Euro. Vielen Einzelpersonen und Firmen hätten sich durch Spenden daran beteiligt und sind, je nach Wunsch, auf einer eigenen Tafel am Modell verewigt. Einweihung mit kleiner Feier geplant: Coronabedingt steht bisher allerdings nur der Sandsteinsockel, auf den das Modell später platziert werden soll. „Eine Einweihung soll im Rahmen einer kleinen Feier gemeinsam mit den Spenderinnen und Spendern stattfinden“, stellt der Bürgermeister in Aussicht. „Der Termin wird bekannt gegeben, sobald die Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie einer solchen Zusammenkunft nicht mehr entgegenstehen.“ Der bereits aufgestellt Sockel befindet sich im Norden der Fußgängerzone am Wasserlauf und wartet nur auf die „Hochzeit“ mit dem Bronzemodell der Stadt. Von Sabrina Kleinertz