Apelerner Karnevalsverein: Auch Ersatz für Prunksitzungen gestrichen

Seit etwa vier Monaten ist Alexander Storck Präsident des Karneval-Vereins in Apelern. Und seine Startphase verlief alles andere als erfreulich. Eigentlich war geplant gewesen, dass die Mädels der Rot-Weiß-Garde einen Tanz einstudieren, der per Video ins Netz gestellt wird – als Gruß an alle Karnevalisten und sonstige Fans des närrischen Treibens. Doch wie Storck im Gespräch mit dieser Zeitung erklärte, war so gut wie kein Training in den einzelnen Gruppen möglich. Nach dem erneuten Lockdown im Herbst konnte überhaupt nicht mehr geübt werden. Und selbst das Aushängeschild des Apelerner Karnevalsvereins kann keine Choreographie aus dem Ärmel schütteln. Köpfe nicht in Sand stecken: Eigentlich sollte das Video zum Start der ursprünglich einmal geplanten Karnevalsaktivitäten online bereitstehen. Die erste Prunksitzung wäre am Sonnabend, 23. Januar, in der örtlichen Turnhalle gewesen. Anschließend hätte es eine Jugend-Prunksitzungen sowie weitere Prunksitzungen am darauffolgenden Wochenende gegeben. Trotz der erneuten Ernüchterung wollen Storck und seine Präsidiumskollegen aber die Köpfe nicht in den Sand stecken. Eine Hoffnung haben sie nämlich noch: Am Aschermittwoch gibt es traditionell das Kappeverbrennen. Symbolisch wird dann eine närrische Kopfbedeckung angezündet, und der ebenfalls symbolische Schlüssel geht wieder zurück in den Besitz des Bürgermeisters, der ihn am 11. November an den Präsidenten des Karnevalsclubs abgegeben hatte. Denn von da an regierten die Narren in Apelern. Mehr zum Thema: Narren ohne Publikum: Apelerner Karnevals-Session beginnt ohne Zuschauer Hoffen auf den Aschermittwoch: Wenn es die Verordnungen zulassen, soll eine kleine Feier unter freiem Himmel organisiert werden, um wenigstens einmal etwas karnevalistische Geselligkeit zu ermöglichen. Unter Einhaltung aller Regeln versteht sich. Möglicherweise geht aber auch das nur ohne Publikum. Termin ist der 17. Februar. Sollte aber weiter ein knallharter Lockdown gelten, will Storck den Schlüssel allein an Bürgermeister Andreas Kölle zurückgeben. „Auf das Feuer verzichten wir dann. Das würde ja keinen Sinn machen“, betont er. Allen Widrigkeiten zum Trotz bläst der neue Narren-Chef kein Trübsal. Immerhin erhielten die Apelerner Jecken im Dezember 5000 Euro Fördergeld für die Digitalisierung des Vereins. Davon wurden eine Kamera, ein Laptop, eine Software und ein Übertragungssystem angeschafft. Ausprobiert wurde das neue Equipment bereits. In der Zukunft soll es Aufzeichnungen der Prunksitzungen und ähnliches erleichtern. Storck rechnet fest damit, dass es im Januar 2022 wieder Karneval in Apelern geben wird. Lesen Sie auch: Kein Helau im großen Sinne: Karneval in Apelern dieses Jahr nur im kleinen Rahmen von Guido Scholl