Mit einem rauschenden Fest verabschiedet Apelern seinen Karnevals-Chef

Nach einem viereinhalbstündigen Programm voller Höhepunkte bedankte sich Thum bei all denen, die am Karneval in Apelern beteiligt sind und waren – egal in welcher Funktion. „Es war mir eine Ehre“, sagte er beim Abtritt als Apelerns Ober-Karnevalist. Tränen beim letzten Marsch Thums Stellvertreter, Torsten Nowak, verneigte sich vor ihm, und als die Kapelle zum Abschied den Böhmischen Traum spielte, konnte der Karnevals-Pensionär in spe die Tränen nicht mehr zurückhalten. Dann schritt er durch das Spalier der Mitwirkenden des Abends, nahm von jedem eine Rose entgegen, um anschließend an der Seite seiner Lebensgefährtin, Simona Vogel, Platz zu nehmen. Als Zuschauer – seine Rolle in den kommenden Jahren. Samtgemeindebürgermeister Georg Hudalla und Bürgermeister Andreas Kölle hoben Thums Verdienste um die Nachwuchsarbeit hervor. 150 Jugendliche seien derzeit aktiv. Hudalla bezeichnete den Narren-Chef als einen Botschafter Apelerns und der Samtgemeinde in ganz Niedersachsen. Kölle attestierte Thum, er habe den Karneval in Apelern auf ein Niveau gebracht, das kaum zu überbieten sei. "Du bist immer in unseren Herzen" Zuvor hatte Thum selbst betont, wie stolz er auf die Tanzmariechen ist. Nicht nur, weil einige von ihnen bei Wettbewerben von Erfolg zu Erfolg eilen, sondern auch, weil drei der jungen Tänzerinnen schon nach einem Dreivierteljahr Training eine hervorragende Show ablieferten. Impressionen vom Karneval in unserem Video: Bei Frank Rinne, Leiter des Musikvereins Hülsede, bedankte sich Thum für zwölf Jahre Livemusik vom Feinsten. Fey Mentzel, Mitglied der Rot-Weiß-Garde, verabschiedete sich im Namen der Truppe mit diesen Worten: „Du bist immer in unseren Herzen.“ Bei aller Sentimentalität kam der Spaß nicht zu kurz. Als Stephanie Ahnefeld in die Bütt stieg, hatten die Männer im Saal einiges auszuhalten. Allen voran Landrat Jörg Farr, den sie sich als Beispiel auf die Bühne holte, um die typische maskuline Figur durch den Kakao zu ziehen. Auf Ahnefelds Geheiß legte der Landrat sogar seine Waden frei. "Ich kann mit jungen Leuten umgehen" Katharina Pardun hatte ihre lange Mähne unter einer grauen Kurzhaarperücke versteckt und nahm sich einen imaginären Rüpel vor, der sie als Mumie beleidigt hatte. Nachdem sie dem Bengel gehörig den Kopf gewaschen hatte, ergriff der Feigling die Flucht. „Ich kann mit jungen Leuten umgehen“, ließ „Oma Pardun“ das Publikum wissen. Dass der Apelerner Karneval trotz 55-jähriger Tradition stets top-modern bleibt, belegten Auftritte wie der des Jungen Balletts, das bei Techno-Bässen zum Thema Raum und Zeit tanzte, und der Beitrag Lichtermeer der Gruppe Become one, deren Mitglieder in beleuchteten Anzügen und mit blinkenden Ventilatoren tanzten. Das Partyvolk bekam einen Vorgeschmack auf die After-Show-Feier, als die Band Kurz nach Vier den Rat erteilte: „Verlieb Dich nie in das Mädel hinter der Bar.“ Nicht zu vergessen: Die Gruppe Nameless kürte Lars Janisch zum Dschungelkönig. Orden wird nachgereicht Ovationen im Stehen gab es, als Torsten Nowak erklärte, dass Karl-Heinz Thum zu seinem 70. Geburtstag am 31. Januar nachträglich einen Orden des Niedersächsischen Karnevalsvereins überreicht bekommt. Spontan lief Lena Heitkamp, Leiterin der Rot-Weiß-Garde, hinüber und schloss Thum in ihre Arme. So knuffig geht’s beim Apelerner Karneval zu. Die Bundestagsabgeordnete Marja-Liisa Völlers hatte zwar überlegt, als ICE verkleidet nach Apelern zu kommen. Dann habe sie sich aber wegen ihres Namens doch für ein Bienen-Kostüm entschieden. Ihr gefiel es so gut, dass sie ankündigte, auf jeden Fall wiederzukommen. Angesichts der großen Rot-Weiß-Garde, der ganze Stolz des Apelerner Karnevalsvereins, forderte Karl-Heinz Thum von Gemeinde und Samtgemeinde eine größere Turnhalle. Wenn Donald Märchen erzählt Schließlich wechseln in diesem Jahr noch einmal zehn Mädels vom Nachwuchs in die Tanzgruppe, die jetzt schon gut zwei Dutzend Mitglieder zählt. Thums Rat: Eine Seite einreißen und die Tennisplätze plattmachen. Auch Bandleader Frank Rinne hielt diesmal eine Rede. Darin bewies er, dass er außer Musik auch Politik kann. „In Amerika braucht man den Märchenerzähler nicht. Da reicht es, wenn der Donald spricht“, gab Rinne zum Besten. Auch die geplante ICE-Trasse durchs Auetal sparte er nicht aus. Wie die Apelernerin Leonie Kölle als Ex-Backpackerin die Buschfeuer in Australien verfolgt Das jecke Treiben beim Jugendkarneval in Apelern - hier geht's zu unserer Bilder-Galerie Kaum zu glauben: Eine Rodenbergerin schob einem Bauern vier Kuckuckskinder unter Von Guido Scholl

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