Dach fällt in Feggendorf herab: Einsturz einer Scheune wirft Fragen auf

Noch Stunden später stand Nachbarn der Schrecken im Gesicht geschrieben. Nach dem explosionsartigen Knall zog eine riesige Staubwolke über das als Lachdorf bezeichnete Viertel und den übrigen Ort und sorgte für weitere Unruhe. Deshalb rückten so viele Einsatzkräfte an: Da zunächst völlige Unklarheit über den Vorfall bestand, löste die Einsatzleitstelle die höchste Alarmstufe für technische Einsätze aus. Zum Beispiel konnte nicht ausgeschlossen werden, dass sich Personen im Gebäude befanden. Unsicher war ferner, ob nach dem zunächst registrierten Einsturz des Dachs auch von den verbliebenen Wänden eine Gefahr ausgehen könnte. Unmittelbar neben der aus dem Jahr 1867 stammenden Scheune befindet sich das Wohnhaus des historischen Hofensembles. Auf der anderen sowie auf der rückwärtigen Seite erstrecken sich Gärten. Landkreis lässt gesamtes Grundstück absperren: Nachdem die Einsatzkräfte Kontakt zu allen Hausbewohnern aufgenommen hatten, konnte zumindest in dieser Hinsicht rasch Entwarnung gegeben werden. Der Landkreis Schaumburg indes ließ das gesamte Gelände weiträumig absperren und untersagte das Betreten des Wohnhauses ebenso wie die Benutzung des Garten- und Weidelands bis auf weiteres. Die verbliebenen Seitenwände wurden als akut einsturzgefährdet angesehen. Nur der in Teilen sichtbare Giebel zur Straßenseite machte einen soliden Eindruck. Allerdings drohten hier Teile der Dacheindeckung herabzufallen. Das sofort ausgerollte Flatterband wurde keine drei Stunden später durch einen massiven Bauzaun ersetzt. Einsturzursache ist rätselhaft: Wie der stellvertretende Gemeindebrandmeister Tobias Komossa auf Anfrage mitteilte, war auch der Stromnetzbetreiber angefordert worden. Die Ruine konnte zwar nicht betreten werden. Aus der Distanz aber ließen sich abgerissene Stromkabel an den zerborstenen Deckenbalken ausmachen. Daraufhin wurde der gesamte Stromkreis vorsorglich abgeschaltet. Lesen Sie auch: Die Feuerwehren der Umgebung waren auch in der Vornacht bei einem Feldbrand in der Gemeinde Apelern im Einsatz. Über die Ursachen für den Einsturz und die Schadenshöhe dauern die Ermittlungen an. Vor allem blieb rätselhaft, warum das augenscheinlich stabil wirkende Gebäude in sich zusammensackte. Die 60 Quadratmeter große Halle war weitgehend leer. Nur etliche Balken und andere Hölzer lagerten darin. Von Bernd Althammer In der Nachbarschaft hatte sich der Einsturz der Scheune bereits in den Vortagen akustisch angekündigt: Bewohner der Straße Im Lachdorf hatten Geräusche gehört, die klangen, als wenn Steine zu Boden fallen. Allerdings waren sie davon ausgegangen, dass diese von Tieren verursacht worden waren. Am Mittwochmorgen zählten sie dann eins und eins zusammen – offenbar waren nach und nach Teile der Dachkonstruktion hinabgestürzt. Seit mehreren Monaten schon waren Bauarbeiten auf dem Grundstück im Gange, wie ebenfalls von Bewohnern der Straße berichtet wurde. Ob diese im Zusammenhang mit dem Einsturz der Scheune stehen, ist unklar. Allerdings hatte der Vorfall auch für die direkten Nachbarn des Gebäudes Auswirkungen: Sie wurden von der Polizei aufgefordert, ihren eigenen Garten vorerst nicht zu betreten. Denn dieser grenzt unmittelbar an eine Mauer der Scheune, die jetzt unter Einsturzgefahr steht. gus

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