Die Mehrheit der Lauenauer ist für den Abriss der Herbertus-Stube

Mit Ja, also für den Erhalt der historischen Fassade des Gebäudes, votierten 671 Bürger. 759 stimmten mit Nein. Zwölf Wahlzettel waren ungültig. Mit 1430 gültigen Stimmen lag die Wahlbeteiligung bei knapp 40 Prozent. 3643 Lauenauer waren zu dem Urnengang aufgerufen worden, der auf Betreiben der Gruppe Pro Lauenau organisiert worden war. Deren Mitglied Theodor Vollmer räumte die Niederlage am Sonntagabend ein. Er sprach davon, dass das Bürgerbegehren „doppelt gescheitert“ sei. Denn es habe sich nicht nur die Minderheit gegen den Erhalt ausgesprochen. Auch die nötigen 20 Prozent der insgesamt möglichen Stimmen hätten auf Ja lauten müssen. Und das wäre erst bei mehr als 700 der Fall gewesen. Erneuter Dialog erhofft: Dennoch sieht Vollmer in dem recht knappen Ausgang ein Signal, von dem die Politik lernen kann. „Die Zahlen sind nicht so weit auseinander. Die Politik sollte merken, dass die Dinge besser transparent kommuniziert werden“, sagte Vollmer. Und da längst nicht die große Mehrheit für den Abriss des Gebäudes votiert habe, hoffe er trotz des gescheiterten Bürgerbegehrens auf einen erneuten Dialog zu dem Thema. Grundsätzlich ist ihm die Verhärtung der Fronten ein Dorn im Auge. Die Lager sollten sich nicht derart verfeindet gegenüberstehen. „Wir wollen hier ja keine amerikanischen Verhältnisse“, so Vollmer. Erleichtert hat SPD-Sprecher Uwe Budde das Resultat aufgenommen. „Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen. Das hätte so viel gebremst und so viel Geld gekostet“, spielt der Sozialdemokrat auf die Folgen eines positiven Ergebnisses an. Dann wären die Umgestaltungspläne für die Ortsmitte ins Stocken geraten, und die Gemeinde hätte Geld in den Erhalt des Hauses stecken müssen. Großes Interesse trotz Corona: Budde gesteht aber auch ein, dass er sich ein deutlicheres Resultat gewünscht hätte. Die Wahlbeteiligung wiederum liegt über seinen Erwartungen. Dies sieht Vollmer ähnlich. Es habe sich gezeigt, dass selbst ein einzelnes Haus trotz Corona und 4. Advent ein großes Bürgerinteresse hervorrufen kann. Anders bewertet CDU-Sprecherin Nicole Bruns den Ausgang. „Dafür, dass es eine direkte Bürgerbeteiligung gewesen ist, hätte ich mir eine weit höhere Wahlbeteiligung gewünscht“, erklärte sie. Eine Mehrheit der Wähler sei der Ratsmehrheit gefolgt, aber sie hält auch die Nichtwähler für stille Unterstützer. „Denn wenn sie wirklich für den Erhalt der Fassade gewesen wären, dann hätten sie auch mit abgestimmt“, meint Bruns. Sie hoffe, dass das Ergebnis nun so angenommen wird. Dies bestätigte Vollmer am Abend für Pro Lauenau. „Das Ergebnis ist, wie es ist“, sagte er. Mann unter Drogen am Steuer in Apelern Diese Weihnachtsgottesdienste gibt es in Rodenberg Neu: Inklusions-Spielgeräte am Burgwall Von Guido Scholl