Lauenau: Poller im Baugebiet Felsenkeller behindern Rettungswagen

Unabhängig voneinander hatten zwei Bewohner des Baugebietes Felsenkeller geschildert, wie zunächst ein Rettungswagen vor den Hindernissen rangieren musste, um zu wenden – und wie in der folgenden Nacht ein weiterer dasselbe tun musste. Beide Male seien wertvolle Minuten verstrichen. Poller sollten neue Straßen schützen: Hintergrund: Das Baugebiet ist in zwei Abschnitte unterteilt. Im ersten sind die Straßen schon fix und fertig, im zweiten handelt es sich noch um Baustraßen, deren finale Gestaltung erst erfolgt, wenn alle oder fast alle Grundstücke mit Häusern bestückt sind. Damit die Baufahrzeuge, die den Sektor ansteuern, wo gerade noch Häuser entstehen, die fertigen Straßen im ersten Abschnitt nicht beschädigen, wurden zwei Betonkonstrukte in den Weg gestellt. Achim Lüders, Geschäftsführer der IDB, einer Tochtergesellschaft der Sparkasse, führt noch einen weiteren Grund an: Die Fahrzeuge sollten nicht an dem Spielplatz des Baugebiets entlang rollen, um Kinder nicht zu gefährden. Daher platzierte die IDB, die die Grundstücke vermarktet, dort ein Schild, dass auf eine zweite Zufahrt ein Stück weiter in Richtung Feggendorf verweist. Diese Tafel übersahen die Fahrer der Rettungswagen offenbar, sodass sie erst an den Pollern feststellten, dass sie eine andere Einfahrt hätten nehmen müssen. Entfernen der Betonklötze gefordert: Einer der Anwohner nahm die Vorfälle zum Anlass, Gemeinde und Sparkasse anzuschreiben und das dauerhafte Entfernen der Hindernisse einzufordern. Schließlich seien bis auf etwa ein halbes Dutzend alle Grundstücke des zweiten Abschnitts bebaut. Es sei längst an der Zeit – auch mit Blick auf die Sicherheit der Bewohner – die künstlich geschaffene Sackgasse aufzulösen. Die entsprechende Forderung sei bereits mehrfach schriftlich erhoben worden. Das Entfernen der Betonklötze hätte auch den Vorteil, dass die Abfallbehälter mancher Anlieger nicht mehr zu der gesperrten Stelle geschoben werden müssen. Die IDB reagierte prompt, wie Lüders betont. Doch hätte dies nicht früher geschehen sollen? Auch da widerspricht Lüders nicht. Doch er und seine Mitarbeiter hätten erst jetzt von dem Wunsch erfahren, die Poller dauerhaft entfernen zu lassen. Zuvor seien diese auf Wunsch von Baufirmen mehrmals anders positioniert worden. An der Richtigkeit dieser Sperrung zweifelt Lüders auch jetzt nicht. Offenbar habe aber die Kommunikation zwischen Flecken und IDB nicht geklappt. Kein Kompetenzgerangel: Die Verwaltung sah sich in puncto Poller nicht in der Pflicht, da die Baustraßen noch in Regie der IDB stünden, wie Gemeindedirektor Sven Janisch erklärte. Dies weist Lüders nicht komplett von sich, aber er spricht von einem „Zwitterding“. Die Straßen gehörten bereits dem Flecken, der auch für die Verkehrssicherung zuständig sei. Aber es sei korrekt, dass die IDB die Wege erst nach deren Endausbau komplett in die Unterhaltungs- und Reinigungspflicht der Gemeinde übertrage. Lüders will sich nicht in ein Kompetenzgerangel begeben und niemandem den Schwarzen Peter zuschieben. „Wir sind froh, dass niemand zu Schaden gekommen ist“, unterstreicht er. Und für die Zukunft können die Beteiligten ihre Lehren aus den Vorgängen ziehen. Lesen Sie auch: Felsenkeller-Baugebiet: Sind die Straßen zu schmal? von Guido Scholl