Lauenau (nah). Liewalds Vorhaben war lange bekannt. Die Trennung von Partei- und Fraktionsvorsitz ist seit Jahren Tradition in der Lauenauer CDU. So hielt es Vorgänger Karl-Heinz Strecker und so will es auch Liewald tun, der seit einigen Jahren an der Spitze des Ortsverbands steht und nun Streckers Funktion im örtlichen Rat übernimmt. Doch bereits im Frühjahr fand sich kein Bewerber. Wegen der Kommunalwahl wurden die eigentlich fälligen Regularien verschoben – eine Lösung ist offenbar immer noch nicht in Sicht. „Es ist halt nicht mehr so einfach, Leute zu finden“, tröstete Erhard Steege, stellvertretender CDU-Amtsverbandsvorsitzender.
„Das ist wirklich schwierig“, klagte Strecker und stimmte Liewalds Vorschlag zu, das Amt des Vorsitzenden bis Februar freizulassen, dem Ortsverband bis dahin eine weitere Frist zu geben: „Aber das wird dann auch nicht einfacher“, sagte er. Steege appellierte an die Parteimitglieder: „Gebt euch doch einen Ruck und habt Mut.“
Mit Mehrheit beschlossen die Mitglieder, den scheidenden Vorsitzenden aus der Pflicht der Parteisatzung zu nehmen. Diese sieht die geschäftsführende Fortsetzung seiner Tätigkeit vor, bis sich ein Nachfolger findet. Diese Funktion übernehmen die beiden wiedergewählten Stellvertreter Nicole Bruns und Thorsten Lück. Ihre Aufgaben behalten Schatzmeister Hans-Henning Wehl und Schriftführer Jens Heinzelmann. Als Beisitzer wurden einstimmig Wolfgang Bialas, Hartmut Pingpank und Elke Harms nominiert. Hinzu kommen Tobias Siebert (Junge Union), Burkhard Liewald sowie der Messenkämper Fraktionssprecher Udo Meyer.
Karl-Heinz Strecker erhielt Urkunde und Ehrennadel für 40-jährige Mitgliedschaft. Der heutige Ehrenvorsitzende war nach eigenen Angaben bereits „sechs Wochen vor Gründung des Lauenauer Ortsverbands“ in die CDU eingetreten und hatte kurz darauf die Junge Union gegründet, die er mehrere Jahre leitete. Ebenfalls vier Jahrzehnte sind Heinz Bruns und Friedrich Konerdingin der Partei. Alters- udn krankheitsbedingt waren sie nicht anwesend.
Gemischte Bilanz der Wahl
Nicht ganz zufrieden zeigte sich der scheidende Lauenauer CDU-Vorsitzende Burkhard Liewald bei seiner Jahresbilanz. Zwar freute er sich über den guten Besuch des „Feuerzangenbowle“-Abends im vergangenen Jahr sowie über die Feierstunde zum 40-jährigen Bestehen des Ortsverbands, die Bilanz mit Blick auf die jüngste Kommunalwahl fiel hingegen eher gemsicht aus: In Lauenau sei ein Mandat verloren worden. Dafür aber habe die Partei in Messenkamp immerhin zwei Prozent zulegen können.