Rat strebt Lösung für Lauenauer Regenberg-Immobilie an

Die Regenberg-Immobilie soll preiswertem Wohnraum weichen: Dieser Forderung aus der SPD-Fraktion folgten alle übrigen Mitglieder des Lauenauer Gemeinderates. „Wir brauchen dringend Wohnraum und wollen Einfluss auf die Miethöhe haben“, begründete SPD-Sprecher Uwe Budde den Wunsch, im laufenden Haushalt zunächst 800.000 Euro für eine eigene Lösung einzustellen. Durch Gewerbeansiedlung zögen Menschen zu. Außerdem gebe es viele ältere Personen, die „ihren großen Kotten“ zugunsten einer kleineren Wohnung verkaufen wollen. Größeres Mietangebot: Nicole Bruns (CDU) schloss sich der Forderung an. Ein größeres Mietangebot könne auf diese Weise auch das Prinzip „Jung kauft Alt“ bei Bestandsgebäuden fördern und weiteren Flächenbedarf für Neubauten verringern. Sie freue sich über diesen Antrag, erklärte Nicole Wehner (WGLF). Allerdings hätte schon „ein großer Schritt“ in diese Richtung vollzogen werden können, wenn der Bürgerentscheid zur Herbertus-Stube anders ausgegangen und deren rückwärtiger Bereich baulich genutzt worden wäre. Dieser Äußerung stimmte auch Rosita Vollmer (Grüne) zu. Vertretbare Preise: „Wir machen Wohnraumbeschaffung nicht erst seit der Herbertus-Stube“, konterte Uwe Heilmann (SPD). Schon seit 20 Jahren habe der Flecken alte Häuser gekauft und deren sanierte Wohnungen zu „vertretbaren Preisen“ angeboten. Hinzu komme die Wohnanlage am Schloss, für die es lange Wartelisten gebe. Ziel müsse es sein, „barrierefreie Einheiten von 60 bis 80 Quadratmetern und zwei bis drei Zimmern“ zu schaffen. Wichtig seien dabei auch zentrale Einkaufsmöglichkeiten in der Ortsmitte. Das könnte Sie auch interessieren: Mario Kowalik (SPD) erinnerte daran, dass Lauenau bereits seit 2017 über die alte Immobilie berate und diese durch ein neues Wohn- und Geschäftshaus ersetzen zu wollen. Der dafür gewonnene Investor aber „kommt nicht aus den Puschen“. Deshalb „macht Lauenau das jetzt selbst“, betonte Kowalik wörtlich. Planungsauftrag ausschreiben: Einstimmig wurde die Verwaltung gebeten, einen Planungsauftrag auszuschreiben und die genannte Summe als ersten Schritt auf die künftige Investition im Etat auszuweisen. Eine kurzfristige Lösung dürfte sich damit aber noch nicht ergeben, da ein gewerblicher Mieter einen bis 2027 gültigen Vertrag für Geschäftsräume besitzt. Auf Anfrage dieser Zeitung, wie sich dennoch eine neue Nutzung der Fläche realisieren lasse, verwies Gemeindedirektor Sven Janisch auf Ideen des zu beauftragenden Planers. Denkbar sei zum Beispiel ein Teilabriss mit anschließender Bebauung in Abschnitten. Mehrere Versuche, den vertraglich abgesicherten Mieter für andere Gewerbeflächen in Lauenau zu begeistern, waren bislang gescheitert. von Bernd Althammer