Wasserknappheit und Corona: Feuerwehr Lauenau blickt auf besonderes Jahr zurück

Die aktiven und fördernden Mitglieder der Lauenauer Feuerwehr müssen sich bis auf weiteres gedulden. Der gewohnte Termin der Jahresversammlung wurde abgesagt. Nun ist das Treffen für Sonnabend, 3. Juli, geplant. Ortsbrandmeister Veit Look hat jedoch auf Anfrage unserer Zeitung bereits eine kurze Bilanz der vergangenen zwölf Monate vorgelegt. 83 Einsätze stehen in dieser Zeitspanne zu Buche. Wasserknappheit sorgt für zahlreiche Einsätze: Für ihn war es ein „mehr als ungewöhnliches Jahr“. Nicht nur wegen der Corona-Pandemie, die – wie nahezu alle anderen Lebensbereiche – auch die hiesige Feuerwehr vor große Herausforderungen stellte. Sie führte nicht nur zum Wegfall von Übungs- und Ausbildungsterminen. Mehr noch gab es organisatorische Anstrengungen. Für die Einsätze wurde ein Schichtsystem entwickelt, um die Infektionsgefahr zu verringern. Abstands- und Hygieneregeln wurden rasch zur Gewohnheit. Das Tragen von Masken sei zum Beispiel im Nu Routine geworden. Mehr zum Thema: Extremer Wasserverbrauch führt zu massiven Engpässen in Lauenau War es im ersten Halbjahr mit 26 Einsätzen noch verhältnismäßig ruhig gewesen, verlangten die weiteren sechs Monate mit 57 Alarmen weitaus mehr Aufwand. Dabei erwies sich der August mit 28 Eintragungen im Dienstbuch als rekordverdächtig. Das hatte zwei komplett gegensätzliche Gründe: Erst sorgte Wasserknappheit im Flecken für Aufregung und brachte die örtlichen Helfer sogar bundesweit in Zeitungsspalten und Filmszenen. Dann fielen „unvorstellbare Mengen“ vom Himmel, sodass Gullys überliefen und Straßen verschlammten. Die Folge davon: Allein in diesen wenigen Stunden rückten die Mannschaften 15-mal aus. Zahl der Aktiven steigt: Der neue Lockdown im Spätherbst brachte die Feuerwehr wieder in die virtuelle Welt – mit Online-Diensten und einer Online-Weihnachtsfeier. „Da konnte man sich fast freuen, dass wir uns bei den Einsätzen noch irgendwie persönlich trafen“, bemerkte Look weiter. Auch der Brandbekämpfernachwuchs fand sich – wie berichtet – zeitweise nur noch vor Laptops und Smartphones wieder. Was den Ortsbrandmeister dennoch verwundert ist, dass die Dienstbeteiligung im Vergleich zum Vorjahr wuchs und auch die Zahl der Aktiven weiter gesteigert werden konnte. Letzteres habe gezeigt, „wie notwendig die Beschaffung eines zweiten MTW für uns ist“. Da inzwischen Samtgemeinde und Flecken die notwendigen Zuschüsse bewilligten, „konnten wir endlich Nägel mit Köpfen machen. Im November wurde das Auto mit erheblichen eigenen Mitteln gekauft. Am und im Fahrzeug wurden kürzlich die letzten Arbeiten erledigt. Der Transporter soll nun in Kürze vorgestellt werden – natürlich vorerst nur online. Lesen Sie auch: Feuerwehr Stadthagen hat 2020 mehr Einsätze als im Vorjahr von Guido Scholl