Schulbus-Ärger in Algesdorf: Busse nehmen Kinder regelmäßig nicht mit

Ein Nachbeben des B65-Umbaus ist in Algesdorf zu spüren: Seit die Busse wegen des Umleitungsverkehrs ihre Route geändert haben, kommen mehr als 20 Kinder morgens oft nicht mehr zur Schule. Sie werden an der Haltestelle stehen gelassen. Dass die Bundesstraße nun wieder frei ist, ändert nichts an der Situation. Darüber sind nicht nur die Eltern erbost. Busse zu voll: Algesdorfer Schüler bleiben regelmäßig stehen: Betroffen sind Touren zur Grundschule und zur IGS in Rodenberg. „Ich habe schon einmal einen Englischtest verpasst, weil ich zu spät zur Schule kam“, schilderte ein Mädchen. Ihre Lehrerin habe zum Glück Nachsicht gehabt und sie durfte den Test nachholen, sagte sie. Nach Angaben von Nicole Freyer-Wille, die als Sprecherin der Gruppe auftrat, sind regelmäßig 21 Schüler betroffen. Eigentlich seien es noch mehr, einige Kinder seien inzwischen aber aufs Fahrrad umgestiegen. Mehr zum Thema: Kritik am Schulbus-Verkehr in Hagenburg: Darum ist das Problem so komplex Die Buslinie 2016 führt demnach nicht mehr nach Algesdorf. Den Eltern sei gesagt worden, die Kinder sollen von der Haltestelle Ortsmitte mit der Linie 2008 fahren. Diese hat um die Uhrzeit eigentlich keinen regulären Halt in Algesdorf, soll neuerdings aber um 7.15 Uhr im Ort halten. „Der Bus kam heute erst um 7.47 Uhr“, schilderte Freyer-Wille. Zu einem „massiven Problem“ habe sich die Situation im September mit Beginn des B65-Umbaus entwickelt. „Die Busse kommen proppenvoll an“, erklärte Freyer-Wille. Die Kinder dürfen dann nicht mehr in einsteigen. Notlösung hat sich etabliert - zum Ärger der Schüler und Eltern: Weil die Kapazität eines Busses nicht ausreichen würde, fahren zwei Busse kurz hintereinander auf der Linie nach Rodenberg, einer von beiden ist sogar ein deutlich größerer Gelenkbus. Trotzdem platzen die Fahrzeuge, die vorher über Lindhorst, Ottensen und Beckedorf fahren, den Eltern zufolge aus allen Nähten. Was offenbar als Notlösung für die Umleitungszeit gedacht war, hat sich inzwischen wohl etabliert. Nun müssen immer wieder die Erwachsenen in die Bresche springen und Schüler zum Unterricht fahren, wobei die sogenannten Elterntaxis aber ausdrücklich unerwünscht sind. „Und wer arbeitet, ist eigentlich auch auf die Schulbusse angewiesen“, klagte eine Mutter. Auch interessant: Darum sorgt in Gelldorf der Nahverkehrsplan Schaumburg für Ärger SVG verweist an Subunternehmer, Subunternehmer verweisen an SVG: Das zweite Problem: Die Bushaltestelle ist im Grunde nur eine Gosse am Straßenrand. Auf der Fahrbahnseite gibt es keinen Bürgersteig, geschweige denn eine Laterne oder einen Unterstand. Die Lage sei unzumutbar, kritisieren die Eltern. „Die SVG redet sich raus“, sagte Freyer-Wille. So sei ihr mitgeteilt worden, das Unternehmen sei nicht zuständig, stattdessen sollten die Subunternehmen angesprochen werden. Die wiederum sagen, sie fahren getreu den Aufträgen der SVG. Also scheine sich die Katze also in den Schwanz zu beißen. Auch der Landkreis könne nicht helfen. Freyer-Wille hängt beinahe täglich am Telefon, auch die Leiterin der Grundschule, Sarah Schultz-Zapke, habe bereits diverse Beschwerden formuliert. Auch die Samtgemeinde habe sich ein Bild von der Situation gemacht. Die Eltern fordern nun klare Aussagen darüber, welcher Bus die Kinder zu welcher Uhrzeit abholt. Bestenfalls solle die Linie 2016 wie früher um 7.36 Uhr Auf der Zinne oder an der Haltestelle Ortsausgang halten, „wie es laut Fahrplan auch sein sollte“. Von Andrea Göttling

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