Zwischen Grusel und Biederkeit: Der Keller des Rodenberger Rathauses

Es sind die Räume in Rodenberg, in die wohl am längsten niemand mehr eingetreten ist: Die seitlichen Kellerbereiche des Rathauses. Dort hätten spielende Kinder entweder einen Mordsspaß, oder sie würden sich irre gruseln – je nach Neigung. Denn dicke Spinnweben zeugen von der augenscheinlichen jahrzehntelangen Unberührtheit. Benötigt werden die Räume zu keinem Zweck, das ist offensichtlich. Ob vor dem Einzug der Verwaltung und der Umnutzung zum Rathaus einmal etwas in den Seitenbereichen des Kellers lagerte, ist unbekannt. Früher war in dem Gebäude das Amtsgericht Rodenberg ansässig. Gebäude ist leicht schief: Gut möglich, dass der Gewölbekeller vor allem wegen der dauerhaften Standfestigkeit angelegt wurde. Denn dicke, gemauerte Rundbögen sind ausgesprochen stabil. Und Stabilität braucht das Rodenberger Rathaus in besonderem Maße. Der Untergrund gilt als nicht sonderlich tragfähig, weshalb das Gebäude leicht schief ist. Doch Samtgemeindebürgermeister Georg Hudalla winkt ab: Die Absackungen sind uralt, und in den vergangenen Jahren wurde die Schieflage nicht größer. Daher haben Experten zugesichert, dass das Rathaus noch lange stehen wird. Nur nach extrem trockenen Sommern platzt hier und da mal der Putz aus einer Fuge. Und auch das ist unbedenklich. Teile des Kellers in Benutzung: Zurück in den Keller: Ein Teil davon wird durchaus genutzt. Und zwar für eine öffentliche Toilette und als Aktenlager. Nur solche Schriftdokumente, die nach jetziger Erwartung nie wieder verwendet werden, stehen dort. Sie müssen aufbewahrt werden, falls jemand in den kommenden Jahren doch noch einmal Einsicht nehmen möchte. Welch ein Kontrast, hier ein regelrechtes Gruselkabinett,und direkt daneben jener Teil der Verwaltung, der im Allgemeinen als bieder und langweilig gilt – genau: Aktenordner. gus Tür 1: Sicher aufgehoben: Das sind die Gewahrsamszellen der Polizei in Stadthagen • Tür 2: Das ist das Heeßer Bahnwärterhäuschen mit Steuertechnik von 1961 • Tür 3: Museumslandschaft gibt Einblicke auf Dachböden von Museum und Mühle • Tür 4: In Rinteln steht ein Archivhäuschen voller Geheimnisse • Tür 5: Der Blick in die Integrierte Regionalleitstelle Schaumburg/Nienburg • Tür 7: Altes Polizeigebäude soll Platz für Kunst und Kultur werden • Tür 8: Diese Türen in der Kirche in Sachsenhagen öffnen sich nur alle 30 Jahre • Tür 9: Internationales Hubschrauberausbildungszentrum in Bückeburg: Wo Soldaten (und andere) das Fliegen lernen • Tür 10: Für ein volles WEZ-Lager sorgen Menschen, Maschinen und mobile Datenerfassung • Tür 11: Mit der Geldbombe zur Sparkasse: Ein Blick in den Panzerschrank • Tür 12: Das Rätsel des vergessenen Kellers unter dem ehemaligen Bahnhof Wiedensahl • Tür 13: Wasserwerk in Obernkirchen: Hier entsteht das Trinkwasser der Bergstadt • Tür 14: Der Sprecher-Turm des SV Nienstädt 09: Wo sich dänische Nationalspieler Bier besorgten • Tür 15: Das Geheimnis hinter dem Gitter-Tor unter St. Sturmius in Rinteln • Tür 16: Die Tür zur Kita Lüdersfeld und ihre (fast) 100-jährige Geschichte • Tür 17: Einblicke in den Glockenturm der Katharinenkirche • Tür 19: Das steckt im Vorführraum des Kinos Bad Nenndorf • Tür 21: Ein Blick in das „Curd-Jürgens-Badezimmer“ im Bückeburger Schloss • Tür 22: Zwischen Grusel und Biederkeit: Der Keller des Rodenberger Rathauses