Bürgermeisterwahl in Rodenberg: "Mister x" soll endlich einen Namen haben

Wenn alles glatt läuft, wird es wie im Jahr 2014 ein Kandidat, der von mehreren Lagern getragen wird. Vor sieben Jahren schickte die CDU den jetzigen Amtsinhaber, Georg Hudalla, ins Rennen, der sich seinerzeit knapp gegen SPD-Bewerber Sven Janisch durchsetzte. Die Christdemokraten schmiedeten allerdings ein Bündnis mit Wählergemeinschaft, FDP, Grünen und Aktiven Demokraten. Letztgenannte Wählergemeinschaft existiert mittlerweile nicht mehr. 2020 schloss sich eine Gruppe aus Führungskräften der Rodenberger CDU zusammen, um die Suche nach einem Nachfolger zu intensivieren. Als Sprecher fungieren der Rodenberger Ortsvereins-Vorsitzende, Ralf Schubart, und Samtgemeindefraktions-Sprecher, Karl-Heinz Bruns. Nach deren Willen soll erneut ein Bewerber ins Rennen gehen, der von allen Mitgliedern der aktuellen Mehrheitsgruppe im Samtgemeinderat mitgetragen wird. Das sind CDU, WGSR, Grüne und FDP. Keine Zusammenarbeit mit Rodenberger Interessen: Nach Möglichkeit soll auch die SPD von den Qualitäten desjenigen überzeugt werden. Diese hatte allerdings bereits vor Monaten erklärt, einen eigenen Bewerber aufzustellen – ohne zu sagen, wer sich da für die Kandidatur bewirbt. Die Fraktion Rodenberger Interessen erwähnte Schubart bewusst nicht. Eine Zusammenarbeit mit diesem Lager „würde keines unserer Mitglieder verstehen“, erklärte er. Hintergrund: Im Herbst 2017 hatten sich mehrere CDU-Ratsmitglieder um den einstigen Sprecher Erhard Steege von der Partei abgewandt und sowohl den Rodenberger Ortsverein der Christdemokraten als auch die Fraktionen von Stadt und Samtgemeinde in die Krise gestürzt. Hauptanlass für das Zerwürfnis waren die sogenannte Protokollaffäre und ein damit einhergehender Streit vor Gericht. Um wen es sich bei ihrem jetzigen Kandidatenvorschlag handelt, dazu schweigt auch die CDU noch. Der Name sei nur einem sehr kleinen Kreis bekannt. An diesem Wochenende soll der mögliche Kandidat Vertretern aller Lager der Mehrheitsgruppe bei einer Videokonferenz vorgestellt werden. Schubart geht davon aus, dass der Vorschlag von allen begrüßt wird. Er spricht von einer sehr guten Option für die Kommune. Kandidaten springen nachträglich ab: Rückblickend bewertet Schubart die Suche als „komplex und schwierig“. Vor einem Dreivierteljahr hatte Hudalla den Verzicht auf eine erneute Kandidatur verkündet – mit dem Hinweis, die CDU habe eigene Bewerber. Bruns hatte seinerzeit gesagt, es seien mehrere Optionen im Spiel. Doch die haben sich mittlerweile in Wohlgefallen aufgelöst. In einem Fall seien Veränderungen im privaten Umfeld der Grund gewesen. Ein Bewerber habe einen attraktiveren Job als den des Rodenberger Samtgmeindebürgermeisters bekommen. Schubart spricht von nachvollziehbaren Entscheidungen, die dazu geführt hätten, dass „sicher geglaubte Kandidaten“ absprangen. Im Dezember sprach wiederum ein neuer Bewerber bei den Christdemokraten vor, der allerdings nicht restlos überzeugen konnte. Bei der jetzigen Option sei das CDU-intern anders gewesen. Daher ist Schubart zuversichtlich, dass auch die anderen Gruppenmitglieder auf diese Karte werden setzen wollen. Angaben zu Herkunft und zu den Qualifikationen will Schubart noch nicht machen. Es sollen zunächst alle Mandatsträger der Mehrheitsgruppe informiert werden, ehe zu viel an die Öffentlichkeit dringt. Gewählt wird Hudallas Nachfolger im September – wie auch die Räte von Gemeinden und Samtgemeinde. Die Gruppe Rodenberger Interessen will bei der Kommunalwahl Madate erringen Die SPD hat mehrere Kandidaten für das Amt des Samtgemeindebürgermeisters 100 Prozent Zustimmung: So wurde Georg Hudalla vor sieben Jahren gekürt Von Guido Scholl