Die Gruppe Rodenberger Interessen will bei der Kommunalwahl Mandate holen

Der Algesdorfer ist nach zehn Jahren im Rodenberger Rat nach eigenen Angaben etwas politikmüde. „Wir bewegen zu wenig“, kritisiert er sowohl Politik als auch Verwaltung. Wichtige Entscheidungen dauern ihm deutlich zu lange. Und für die Prozesse im Hintergrund gelte dasselbe. Ein Beispiel sei der Stillstand beim Projekt Inselfoyer. Auch in puncto Amtsplatz sei seit Jahren so gut wie nichts passiert. Darüber hinaus ärgert Steege, dass er als Ratsherr über wichtige Entwicklungen erst aus der Zeitung erfährt – so geschehen bei der geplatzten Stockholm-Nachfolge. Es könne nicht sein, dass die Verwaltung von den Ratsmitgliedern erwartet, sich solche Informationen in Eigeninitiative zu besorgen. „Es können doch nicht alle 18 Ratsleute ständig anrufen und fragen, ob es bei so wichtigen Themen etwas Neues gibt“, sagt Steege. Liste soll gut gefüllt sein: Derzeit könne er sich daher eine erneute Kandidatur kaum vorstellen. Ganz ausschließen will er sie aber auch nicht. Reinecke setzt ohnehin darauf, dass Steege weitermacht und seinen Erfahrungsschatz in die Arbeit der Gruppe Rodenberger Interessen einbringt. Sie selbst würde sich auch wieder um Ratsmandate bewerben, wenn denn insgesamt genügend Kandidaten auf der Liste stehen. Und daran arbeitet sie derzeit. „Ich bin gerade dabei, ein paar neue Gesichter für RI anzuwerben“, erklärte Reinecke. Im Stadtrat haben aktuell Steege, Reinecke und Carlo de Rooij Mandate für RI inne. Im Samtgemeinderat sitzen nur Reinecke und Steege. Stephan Lotz, der zeitgleich mit de Rooij, Steege und Reinecke aus der CDU ausgetreten war, blieb als parteiloser Mandatsträger im Stadtrat. Mit RI und der der Wählergemeinschaft Rodenberg (WGR) werden in der Stadt Rodenberg also aller Wahrscheinlichkeit nach mindestens zwei Optionen abseits der überregional etablierten Parteien um Stimmen werben. 2016 war außer der WGR auch die Wählergemeinschaft WIR in der Deisterstadt angetreten. Ob dies im September erneut der Fall sein wird, ist derzeit offen. Aktive Demokraten keine Option mehr: Vor der Kommunalwahl 2016 war in Rodenberg mit den aufgelösten Aktive Demokraten eine Wählergemeinschaft vom Stimmzettel verschwunden, die 2011 noch darauf gestanden hatte. Sebastian Klein hat als ein früheres Mitglied der Aktiven Demokraten jetzt das einzige verbliebene CDU-Mandat im Rodenberger Stadtrat inne. Ein weiterer ehemaliger Aktivposten jener Gruppe, Matthias Schellhaus, zog für die Grünen in den Rodenberger Rat ein. Auch Schellhaus ist in dem Gremium einziger Mandatsträger seiner Partei, er bildet dort aber mit FDP-Ratsfrau Marlies Berndt-Büschen eine Gruppe Von Guido Scholl