Zuletzt war das Thema bei einer Sitzung des Jugend- und Kulturausschusses zur Sprache gekommen. Es ging um die Auflösung der kleinen öffentlichen Bücherei in Pohle. Deren Existenz dürfte kaum jemand überhaupt noch auf dem Radar gehabt haben. Ähnlich verhält es sich wohl mit kommunalen Ausleihstellen in Schmarrie, Feggendorf, Lauenau und Altenhagen II.
Auch in Apelern gibt es eine Bücherei, die aber immerhin zur Hauptstraße hin beworben wird. Sie befindet sich in der Grundschul-Außenstelle. Am Hauptstandort der Julius-Rodenberg-Schule selbst gibt es die größte öffentliche Bücherei der Samtgemeinde Rodenberg. Sie hat auch die längsten Öffnungszeiten: dienstags und donnerstags von 11.30 bis 11.45 Uhr sowie mittwochs von 16.30 bis 18.30 Uhr und freitags von 15 bis 17 Uhr. Der Apelerner Bücherbestand ist donnerstags von 15.30 bis 17 Uhr und freitags von 9.30 bis 10 Uhr verfügbar. In beiden Fällen gilt dies für alle Bürger, nicht nur für Schüler.
Märtens will Dörfer ausstatten
Wegen der Auflösung in Pohle schlug SPD-Ratsherr Uwe Märtens vor, grundsätzlich in allen Orten, wo es keine kommunale Bücherausleihstelle gibt, einen offenen Bücherschrank aufzustellen. Dies würde ein Mindestmaß an Verfügbarkeit von Literatur gewährleisten, argumentierte der Hobby-Autor. Einen Beschluss fasste der Ausschuss der Samtgemeinde dazu aber noch nicht – es gab auch keine Debatte.
Dies soll bei der nächsten Sitzung des Lauenauer Rates am 8. August anders sein, denn dann steht der Antrag der Wählergemeinschaft für den Flecken Lauenau auf der Tagesordnung. Die Gruppe begründet ihren Vorstoß damit, dass in Haste, Bad Nenndorf, Rodenberg „und sogar in Eimbeckhausen“ offene Bücherschränke stehen, nicht aber in Lauenau. Für den Gemeindeteil Feggendorf soll es aber auch gleich eine solche Ausleihstelle geben.
Kosten von 3200 Euro
Die Kosten für beide Standorte beziffert die Wählergemeinschaft auf 3200 Euro. Es soll derselbe Hersteller wie in Rodenberg beauftragt werden. Stehen sollen die Schränke am ZOB beziehungsweise am Dorfgemeinschaftshaus Feggendorf. Für Lauenau habe sich Isa Heckener bereit erklärt, den Schrank ehrenamtlich zu pflegen. In Feggendorf will dies Antragstellerin Nicole Wehner selbst übernehmen.
In Lauenau und in Feggendorf gibt es derzeit noch kommunale Bücherbestände. Diese befinden sich im Dorfgemeinschaftshaus respektive an der Carl-Sasse-Straße 3 im Flecken. Dort ist der Lesestoff im Eingangsbereich zu den Sitzungsräumen deponiert. Verglichen mit dem Bestand im Rodenberger Bücherschrank neben dem Ratskeller ist jener in Lauenau aber deutlich geringer.