Rodenberg und Lauenau: Erster Auszubildender in den Freibädern

Ein junger Mann steht neuerdings an manchen Tagen an den Beckenrändern der beiden Freibäder in der Samtgemeinde Rodenberg. Nicolas Gottschlich möchte eines Tages Schwimmmeister sein und könnte damit helfen, die Personalknappheit zu verringern. Seine Entscheidung, diesen Beruf zu ergreifen, bereut er auch rund ein Jahr nach dem Ausbildungsstart nicht. Auch interessant: Diese Corona-Regeln gelten in den Freibädern von Lauenau und Rodenberg Im Winter wird der Azubi im Hallenbad eingesetzt: Es ist das erste Mal, dass die Samtgemeinde einen solchen Ausbildungsplatz geschaffen hat. Grundlage dafür war eine Vereinbarung mit dem Landkreis Schaumburg. Denn angesichts der stets nur kurzen Freibadsaison musste für den 17-Jährigen ein Einsatzfeld für die übrige Zeit des Jahres gefunden werden. Und so verdingt sich Gottschlich in der kalten Jahreszeit im Hallenbad in Bad Nenndorf, das in Trägerschaft des Landkreises steht. Gottschlich ist deshalb ganzjährig immer nah am Wasser zu finden, wenn er nicht an wöchentlich zwei Tagen die Berufsschule in Hannover besucht. Doch wer glaubt, der aufmerksame Blick auf nasse Fluten und fröhlich planschende Besucher gehört zum alleinigen Alltag des jungen Mannes, der irrt. Zum Beruf gehören technische Wartung und Reinigungsarbeiten: Das Berufsbild eines „Fachangestellten für Bäderbetriebe“ – so die offizielle Bezeichnung – ist ganz vielfältiger Natur. Dazu gehören viel technisches Verständnis und handwerkliches Geschick, vom täglichen Filterspülen über regelmäßige Wasserkontrollen bis hin zu Reinigungsarbeiten in den Schwimmbecken. Und wenn bei Tagen mit kühler Witterung die Besucher ausbleiben, müssen gelegentlich die Hecken geschnitten werden. Ausbilderin Michaela Ebert bedient die elektrische Schere, Gottschlich fährt den Grünschnitt ab. Dass der junge Lauenauer genau diesen Beruf gewählt hat, liegt an seiner Vorliebe zum nassen Element. „Ich war schon als Kind jeden Tag im Freibad“, verrät das Mitglied der DLRG und verweist auf zwei bereits absolvierte Rettungsschwimmer-Diplome. Zwei- bis dreimal in der Woche trainiert er nicht nur für die eigene körperliche Fitness, sondern weil der Beruf es von ihm verlangt. Wenn er in wenigen Wochen die Volljährigkeit erlangt hat, darf er auch das Anfängerschwimmen leiten oder könnte gar Kurse in Wassergymnastik anbieten. Beides ist ebenfalls Teil des Ausbildungsprogramms, wozu auch Bäderrecht und Bädertechnik zählen. Personalknappheit soll durch Auszubildende vermindert werden: Ebert ist voll des Lobes über ihren jungen Kollegen. „Er macht seine Sache schon sehr gut“, sagt sie am Ende des ersten Lehrjahres über Gottschlich. Und sie hofft, dass er nach erfolgreicher Abschlussprüfung den hiesigen Einrichtungen erhalten bleibt. Denn der Rodenberger Bäderbetrieb ist schon seit Jahren von Personalknappheit geprägt. Auszubildende wie Gottschlich könnten das Dauerproblem lindern. von Bernd Althammer Rückblick auf Sommer 2019: Freibäder bleiben drei Tage pro Woche zu Deshalb bleibt das Rodenberger Freibad sonntags dicht