So stark wird Rodenbergs Notbetreuung in den Kitas in Anspruch genommen

Der Grund ist, dass die Samtgemeinde in der Corona-Pandemie keine Mischung möchte, wie der zuständige Fachbereichsleiter, Jörg Döpke, auf Anfrage erläuterte. Sowohl Kinder als auch Personal sollen in den angestammten Einrichtungen bleiben. Schließlich wäre bei jedem Wechsel auch eine Eingewöhnung nötig. Anfangs in Dabeisein der Eltern. Das bedeutet nun, dass in einer Kita ein Notbetreuungsplatz frei bleiben könnte, während Erziehungsberechtigte, deren Nachwuchs eine andere Einrichtung besucht, einen solchen Platz benötigen. In solch einem Fall muss die Kommune dann probieren, das Kontingent jener Kita mit voll belegter Notbetreuung auszubauen. Denn laut Gesetzgeber sind solche Plätze anzubieten, wenn Eltern aus beruflichen Gründen oder wegen sozialer Härten einen Anspruch darauf haben. Döpke zufolge gibt es vereinzelt freie Plätze, wobei dies aber auch leichten Schwankungen unterliege. Gebühren werden vorerst nicht abgebucht: Die Gebühren werden von den Eltern seit Verlautbarung der erneuten Kita-Schließung im Dezember nicht mehr eingezogen. „Es gibt Kommunen, die das anders machen: Erst die Gebühren einziehen, dann zurückerstatten“, sagte Döpke offenbar mit Verweis auf die Samtgemeinde Nenndorf. In Rodenberg habe sich der Fachbereich aber darauf verständigt, gar nicht erst abzubuchen. Schlussendlich muss allerdings der Samtgemeinderat noch grünes Licht erteilen. Dessen Debatte will Döpke nicht vorgreifen. Entscheidet die Politik, die Gebühren doch in Rechnung zu stellen, geschieht dies eben später. Möglich ist auch eine Aufteilung. Demnach würden die Gebühren für die in Anspruch genommene Notbetreuung nachträglich eingezogen, die übrigen Eltern blieben aber von den Gebühren befreit. Die Betreuungszeiten in den Notgruppen sind identisch mit jenen vor der Kita-Schließung. „Wer vor Corona einen entsprechenden Bedarf hatte, der hat den jetzt schließlich auch“, so Döpke. Essen werde ebenfalls wie gewohnt angeboten. Manches ist aber schon anders. Die Gruppengrößen zum Beispiel. Und dass die Eltern ihren Nachwuchs an der Tür abgeben und nicht in die Gebäude hinein begleiten dürfen. Quote in Kindergärten am höchsten: Die aktuellen Zahlen der Notbetreuung muss die Samtgemeinde jede Woche ans Gesundheitsamt melden. In den Krippen gibt es sieben Gruppen mit zusammen 40 Kindern. Angesichts eines Gesamtkontingents von 95 Plätzen entspricht dies einer Quote von gut 40 Prozent Notbetreuung. Dies entspreche den vom Land erwarteten Zahlen. Auch im Hort wird diese Quote in etwa erreicht. Sechs Gruppen gibt es dort, 51 Grundschüler werden betreut – bei insgesamt 120 Hortplätzen in der Kommune. In den Kindergärten werden 155 Jungen und Mädchen in 15 Notgruppen betreut. Bei insgesamt 347 Plätzen beträgt die Quote fast 45 Prozent. Von Guido Scholl Lesen Sie auch: So steht es um die Kita-Notbetreuung in der Samtgemeinde Nenndorf Wie die Kontaktlos-Ausleihe in der Rodenberger Bücherei funktioniert