Hagenburg: Fördertopf bringt 737.000 Euro für neues Funktionshaus

Dass es von Vorteil ist, sich im Dschungel staatlicher Fördermittel auszukennen, belegt ein Beispiel aus der Gemeinde Hagenburg. Sie will dem TSV Hagenburg einen neuen Trakt bauen, in dem Umkleiden und Duschen untergebracht sind. Dafür hat die Gemeinde beim Land eine Fördertopf aufgetan, aus dem heraus sie 90 Prozent der Investitionskosten erstattet bekommt. Mehrzweckgebäude "in desolatem Zustand": Unter „Funktionshaus (Sport)“ fungiert das Projekt in den Unterlagen der Flecken-Verwaltung. Seit Jahren ziehen sich die Fußballer des TSV in dem Mehrzweckgebäude an der Steinhuder-Meer-Straße um, das mehr als ein halbes Jahrhundert auf dem Buckel hat. Die Umkleiden, Duschen und Toiletten verteilen sich auf Erdgeschoss und Keller. Dass die Räume „in einem desolaten Zustand“ sind, heißt es in einer Vorlage der Verwaltung für den Bauausschuss. Es gebe „erhebliche bauliche Mängel“, unter anderem bei Brandschutz, Heizung sowie Be- und Entlüftung. „Schimmelbildung ist seit Jahren ein Dauerthema“, schreibt die Verwaltung. TSV Hagenburg bekommt neue Duschen und Umkleiden dank Corona-Zuschuss Freude über Förderung: Funktionshaus soll Mehrzweckgebäude ersetzen: Aus diesen Gründen plant die Gemeinde den „Neubau eines Funktionshauses in direkter Zuordnung zu den vorhandenen Sportanlagen“, wie es im Verwaltungs-Sprech heißt. Für diesen Neubau bekommt der Flecken 737.000 Euro aus staatlichen Mitteln. Drei Viertel dieser Summe stemmt der Bund, den Rest steuert das Land zu. Als das niedersächsische Umwelt- und Bauministerium jetzt die Zusage übermittelte, war die Freude in Hagenburg groß. „Große Klasse!“, sagt Bürgermeister Dieter Eidtmann (CDU) und ergänzt: „Wir sind aber auch gut vorbereitet in das Verfahren gegangen.“ ISEK: Neben-Fördertopf ermöglicht hohen Zuschuss: Hagenburg kommt in den Genuss der hohen Förderung, weil man Aufnahme in das Städtebau-Förderprogramm ISEK gefunden hat; ISEK steht für „Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzepte“. Über dieses Programm werden in den kommenden Jahren große Projekte wie zum Beispiel die Umgestaltung der Steinhuder-Meer-Straße, inklusive Bau eines Bürgerhauses, finanziert. Dann öffneten Bund und Land eine Art Neben-Fördertopf, in den nur ISEK-Kommunen greifen dürfen, Bezeichnung: „Investitionspakt zur Förderung von Sportstätten“. Auf diesen Fördertopf wurde Hagenburgs Gemeindedirektor Jörn Wedemeier aufmerksam – und die Bewerbung hatte Erfolg. Umwelt- und Bauminister Olaf Lies (SPD) lobt den Pakt als „wichtigen Baustein bei der Unterstützung der Gemeinden während der Corona-Pandemie“. Die höchste Fördersumme fließt nach Oldenburg, das 2,7 Millionen Euro für die Sanierung einer Sporthalle bekommt. Von Arne Boecker Neuordnung in der Ortsmitte: Mehr Kraft für Hagenburgs „Herz“