Politik will Kitas in Samtgemeinde Sachsenhagen länger öffnen

Der Bedarf an längeren Betreuungszeiten in den Kindertagesstätten der Samtgemeinde Sachsenhagen steigt. Dem will die Politik nun Rechnung tragen. Geht es nach dem Sozialausschuss, öffnen die Kitas schon bald länger. Bei seiner jüngsten Sitzung hat das Gremium einstimmig eine Beschlussvorlage der Verwaltung angenommen. Diese empfiehlt, in der Kita „Schatzinsel“ in Auhagen die altersübergreifende Vormittagsgruppe bis 15 Uhr weiterzuführen. Bisher endet das Angebot um 13 Uhr, dies soll sich nun ändern. Die erste Gruppe in der Einrichtung läuft derweil schon länger bis 16 Uhr. Lesen Sie auch: Sachsenhagen: Ferienbetreuung und Ferienspaß sollen stattfinden Daneben sollen auch die altersübergreifende Gruppe in der Kita „Zauberland“ in Wiedenbrügge und die Sonnengruppe in der Kita „Indianerdorf“ in Hagenburg bis 15 Uhr betreut werden (bisher ist hier bereits um 14 Uhr Schluss). Laut Roland Reichert, dem allgemeinen Vertreter des Samtgemeindebürgermeisters, ist dies personell zunächst machbar – solange nichts Unvorhergesehenes passiert. Bedarf nach längerer Öffnung steigt: „Sollte das Personal durch Krankheit, Kündigung oder Schwangerschaft reduziert werden müssen, sieht das schnell wieder anders aus“, erklärt Reichert. Mit den längeren Betreuungszeiten in der Samtgemeinde solle dem Wunsch vieler Eltern nachgekommen werden. Der Bedarf im Kindergarten steige auch durch die Aufnahme von Krippenkindern, die bisher in ihren Einrichtungen ganztags betreut wurden. Dem entgegen stehe, dass der Frühdienst, der eine Betreuung ab 7 Uhr morgens ermöglicht, bisher nicht gut genutzt werde. Entscheidend für eine dauerhafte Erweiterung der Öffnungszeiten sei aber, wie sich die Personalsituation langfristig entwickele. Bis zum Beginn des neuen Kindergartenjahres werden fünf neue Betreuungskräfte benötigt. Markt leer gefegt: „Wir haben eine Auszubildende, die im Sommer fertig wird, bereits jetzt verpflichtet. Der Markt ist aber leer gefegt“, sagte Reichert. „Die Erwartungshaltung der Eltern ist meist sehr hoch, die Realität sieht jedoch anders aus.“ Derzeit befinde sich die Samtgemeinde in einer „glücklichen Position“, in diesem Arbeitsbereich herrsche jedoch erfahrungsgemäß eine hohe Fluktuation, die bei Entscheidungen immer bedacht werden müsse. Bevor es zu einer Entscheidung kommt, muss zunächst der Samtgemeinderat bei seiner nächsten Sitzung über die Empfehlung beraten. Von Lars Grimpe und Luisa Wellenbrock.