Die Entschlammung des Steinhuder Meeres soll im Herbst anlaufen. Und: Der niedrige Wasserstand könnte sich vielleicht bis zum Frühjahr noch nicht wieder erholt haben. Eine gute und eine bedenkliche Nachricht hat die Steinhuder CDU-Politikerin Christiane Schweer bei einer Bootstour des Ortsverbands auf dem Binnensee den Teilnehmern mitgeteilt.
Entschlammung soll im Oktober beginnen
Die Entschlammung des Steinhuder Meers soll im Oktober in die nächste Runde gehen. Bereits 2014/15 war eine Entnahmeaktion durchgeführt worden. Die aktuellen Pläne der Domänenverwaltung des Landes verkündete Schweer bei der Bootstour. Dass der Schlamm aus dem See muss, zeigte sich aktuell bei der Auswandererfahrt. Das Boot wirbelte unterwegs immer wieder schwarze Schlammwolken im Wasser auf.
Badeinsel und Grachten im Fokus
In den vergangenen Tagen war gepeilt worden, wo die Entschlammung notwendig ist, bald soll die Ausschreibung zur Maßnahme folgen. Wenn die Firmen rechtzeitig bereit sind, kann nach der Saison begonnen werden.
Geplant ist, am Nordufer noch Reste zu erledigen, die bei der letzten Aktion nicht geschafft wurden. Am Südufer stehen der Bereich um die Badeinsel und die Grachten im Ostenmeer im Fokus.
Warten auf Genehmigung
Eine Unsicherheit ist allerdings, dass die Domänenverwaltung noch auf die Genehmigung des Gewebeaufsichtsamts wartet, den Schlammpolder in Großenheidorn dauerhaft nutzen können. Die erste befristete Genehmigung war ausgelaufen. Dezernatsleiter Conrad Ludewig, mit dem Schweer gesprochen hatte, hofft aber, dass er sie bald bekommt.
Wasserstand ist ein großes Problem
Neben dem Schlamm ist in diesem Jahr der Wasserstand ein großes Problem. Nach Informationen von August Lustfeld, Geschäftsführer des Meerbach-Unterhaltungsverbands, ist der Wasserstand durch Trockenheit und Hitze um 37 Zentimeter gesunken. Ähnliche Stände hatte es zuletzt 2003 und 2008 gegeben. Mittlerweile seien alle Zuflüsse trocken gefallen, so dass nur noch Grundwasser nachströmt. Der Ablass zum Meerbach, über den im Vergleich zur Verdunstung nur ein Bruchteil der Wassermenge verloren geht, wird dennoch auf einem Mindestmaß belassen. Bisher zeigt das beim Sauerstoffgehalt dort trotzdem keine negativen Auswirkungen. Wenn die Trockenheit in den nächsten sechs Wochen noch anhält, befürchtet Lustfeld Schwierigkeiten dabei, den Wasserstand über den Winter wieder auf das Normalmaß steigen zu lassen.
Von Sven Sokoll