"Kreuzfahrt auf dem Steinhuder Meer": Unter diesem Titel, und mit einem seitenfüllenden Luftbild von einem Kreuzfahrt-Dampfer mitten in Nordwestdeutschlands größtem See, wirbt die Satire-Zeitschrift Titanic in ihrer Dezember-Ausgabe für eine Leserreise zu interessanten Konditionen.
Gibt's ja gar nicht: Mailanfrage kommt zurück
Sechs Wochen lang soll die Reise dauern, Stopps in Steinhude und Mardorf umfassen (und für die Überfahrt bestimmt auch so manchen Seetag). All das gibt es bereits für 12.000 Euro pro Person. Wer tatsächlich Gefallen an der natürlich nicht ernst gemeinten Aktion findet, wird bei der Kontaktaufnahme mit dem verlagseigenen Reisebüro erwartungsgemäß enttäuscht.
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Denn wer sich per Mail vertrauensvoll an die am Fuße der Anzeige angegebene Mailadresse kreuzfahrten@titanic-magazin.de wendet, bekommt (oh Wunder) nur eine Fehlermeldung als Rückmeldung. Die Mailadresse gibt es ebenso wenig wie das Kreuzfahrt-Angebot. Aber das ist nicht die einzige Finte in der Werbeanzeige.
Wo ist eigentlich der Wilhelmstein geblieben?
Um den Kreuzfahrt-Pott im Steinhuder Meer unterzubringen hat der Bildbearbeiter der Titanic doch tatsächlich den Wilhelmstein inmitten des Gewässers ausradiert. Womöglich in weiser Voraussicht, dass die künstlich angelegte Festungsinsel aus dem 18. Jahrhundert über die knapp anderthalb Meter tiefe Fahrrinne mit einem Kreuzfahrtschiff nur schwerlich zu erreichen wäre.
Dem Durchschnitts-Leser der Titanic dürfte die fehlende Insel ohnehin nicht aufgefallen sein. von Lennart Hecht
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