Wölpinghausen auf der Suche nach Geld

Der Sportverein Wölpinghausen schreibt seit Jahren eine Erfolgsgeschichte: 1500 Einwohner hat der Ort, 600 Mitglieder zählt der SV. Veranstaltungen wie der Wandertag bringen Dorf und Umgebung auf die Beine; 500 Teilnehmer sind keine Seltenheit. Dennoch plagt den SV Wölpinghausen ein Problem: Die Sporthalle hat inzwischen ein halbes Jahrhundert auf dem Buckel – und das sieht man ihr auch an. „Eine der Schwachstellen ist der Umkleideraum, von dem es einen gibt“, sagt der Vereinsvorsitzende Bernd Düllmann. Frauen und Männer können sich nicht zur selben Zeit, sondern müssen sich nacheinander umziehen. Es gibt nur einen Duschraum (mit drei Duschen). Behindertengerecht ist die Sporthalle auch nicht, weil sich Umkleide/Dusche im Keller befinden, erreichbar über eine Treppe. Decke zu niedrig für Volleyball Sportarten wie Badminton und Volleyball können wegen der niedrigen Decke nicht ausgeübt werden. „Wir hätten genug Ideen, um viel mehr anzubieten“, sagt Vorsitzender Düllmann. In der Tanzsparte machen inzwischen allein 90 Kinder mit. Der Sportverein ist nicht der einzige Nutzer, auch Tischtennis-Club und Schützenverein treiben in der in die Jahre gekommenen Halle Sport. Als die Schießbahn im Keller angelegt wurde, hat man die Halle zum letzten Mal modernisiert. Die Pläne für einen Umbau liegen seit Langem auf dem Tisch. Unter anderem sollen mehr Umkleiden her, außerdem sollen sie – genau wie die Duschen – ebenerdig zu finden sein, um nicht länger Bevölkerungsgruppen wie Behinderte vom Sport auszuschließen. Unklar ist, wer zahlt: So eindeutig die Analyse des Jetzt-Zustands ausfällt, so unklar ist die Frage, wer den Umbau – Schätzungen belaufen sich auf 680 000 Euro – bezahlt. Bislang hat die Gemeinde Wölpinghausen versucht, über das Leader-Programm der Europäischen Gemeinschaft eine Finanzierung auf die Beine zu stellen. Das hat zweimal hintereinander nicht geklappt. Die EU vergibt Mittel aus diesem Fördertopf nach einem Punktesystem, bei dem die Sporthalle Wölpinghausen hinten runter fiel. Nun versucht die Gemeinde es auf einem anderen Weg. Das Land Niedersachsen hat ein Programm aufgelegt, mit dessen Hilfe Sportstätten aufgepeppt werden. „Wir rechnen damit, dass uns die Entscheidung, ob wir berücksichtigt werden, im Frühjahr erreicht“, sagt der stellvertretende Bürgermeister Uwe Brinkmann. Von Arne Boecker Lesen Sie auch • Ohne Finanzspritze geht für Woelpinghausens Sporthalle nichts • Alles auf dem Weg • Vorgezogener Bauantrag für Sporthalle

Sanierung gewünscht - Wölpinghausen auf der Suche nach Geld für eine neue Sporthalle