Enzer SPD will Baugebiet Wahlmanns Tor wieder aufleben lassen

Im Jahr 2008 auf Eis gelegt, möchte der SPD-Ortsverein Enzen den Bebauungsplan Nr. 88 (Wahlmanns Tor) wieder aufleben lassen. Nach der Vermarktung gut der Hälfte der ursprünglich geplanten Fläche ist vor einigen Jahren die Vermarktung des Bebauungsplanes aufgrund geringer Nachfrage eingestellt worden. Dieser Umstand hat sich nach Einschätzung der SPD nun geändert. Die Nachfrage ist groß: „Wir werden laufend von jungen Familien nach Bauland in Enzen gefragt. Darunter sind viele, die dem Ortsteil sehr verbunden sind und derzeit mangels Angebot dort nicht bauen können“, so der Vorsitzender der Enzer SPD, Jürgen Wehling. Die Nachfrage sei also in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. „Deshalb halten wir nun ein Wiederaufleben des stillgelegten Bebauungsplanes für gerechtfertigt“, betont Wehling. Das aus Enzen kommende Ratsmitglied Klaus Geweke ergänzt: „Unser Ziel ist es, für Familien attraktiv zu sein. Neben der Erweiterung des Kindergartens gehört für uns auch eine angemessene Zahl an Baulandfläche dazu.“ Durch Wiederaufleben des B-Plans circa 20 neue Häuser: Die SPD geht davon aus, dass durch das Wiederaufleben des B-Plans circa 20 neue Häuser entstehen können. Der im November 2008 rechtskräftig gewordene Bebauungsplan sah 24 Grundstücke vor. „Wir streben eine zügige Umsetzung an“, sagt Wehling. Interessenten sollen sich an Ortsvorsteher Manfred Kreusel (SPD) wenden. Dieser begrüßt die Initiative: „ Neue Baulandflächen tun dem Ortsteil Enzen in seiner Entwicklung gut. Wir würden somit junge Familien halten können.“ Er sei schon einige Mal angesprochen worden, weil das Interesse an Bauland bestehe. Vor allem angesichts der gestiegenen Preise in der Region Hannover und auch in Bad Nenndorf könnten günstiges Grundstückspreise jetzt mehr Menschen anlocken. „Und sonstige Baulücken haben wir im Ort nicht“, so Kreusel. SPD-Ratsfraktion befürwortet den Plan: Auch die SPD-Ratsfraktion unterstützt das Vorhaben. So ist die Initiative mit dem Vorsitzenden der SPD-Ratsfraktion Jan-Philipp Beck abgestimmt. Derweil ist in der Stadtverwaltung kein erhöhtes Interesse an Bauland in Enzen bekannt, wie Stadtsprecherin Bettina Burger erklärt. Der Verwaltungsausschuss werde, wie in solchen Fällen üblich, über den Antrag entscheiden und gegebenenfalls an den Bauausschuss verweisen. Da ein fertiger Bebauungsplan bestehe, könnte Wahlmanns Tor jederzeit erschlossen werden – sofern es Anfragen gebe. Ganz anders schätzt der Stadthäger Immobilienmakler Carsten Winkelhake die Forderung ein. Die Nachfrage übersteige das Angebot deutlich, weshalb er den SPD-Vorstoß begrüßt. Auch aus Sicht der Stadtentwicklung sei die Erschließung wichtig. Wir haben nicht mehr die Infrastruktur für Gewerbe- und Industrieansiedlung. Carsten Winkelhake , Immobilienmakler „Wir haben nicht mehr die Infrastruktur für Gewerbe- und Industrieansiedlung“, sagt Winkelhake. Stadthagens Chance sei stattdessen die Ansiedlung von Berufstätigen aus dem Umfeld Hannovers. Denn: „Dort sind Bauplätze inzwischen im Grunde nicht mehr bezahlbar“, sagt Winkelhake. Zweiter wichtiger Baustein für diese Strategie: der GVH-Tarif für vergünstigte Bahntickets. Wann und ob dieser kommt, ist allerdings völlig offen (wir berichteten). Der Stadthäger CDU-Fraktionschef Heiko Tadge will derweil bei seinen Parteikollegen für den SPD-Antrag werben. Dass das Baugebiet noch in diesem Jahr erschlossen wird, hält er aber für unwahrscheinlich. V on Mira Colic und Jan-Christoph Prüfer

Große Nachfrage - Enzer SPD will Baugebiet Wahlmanns Tor wieder aufleben lassen