Falsche Polizisten aus Stadthagen und Helpsen erbeuten 280.000 Euro

Laut Anklage ergaunerten die vier Männer zwischen September 2019 und März 2020 als vermeintliche Polizisten insgesamt etwa 280 000 Euro in Form von Bargeld und Schmuck. Die zehn Taten spielten sich in Bad Nenndorf, Rinteln, Nienburg, Celle und der Region Hannover ab. Ein Opfer aus Rinteln traf es besonders hart: Eine Rentnerin vertraute den Tätern Schmuck im Wert von 100 000 Euro an. Die Drahtzieher der Betrugsmasche sitzen in der Türkei. Von einem Callcenter aus suchen dort „Mitarbeiter“ altdeutsch klingende Namen aus den Telefonbüchern heraus und kontaktieren die Personen telefonisch. Im Gespräch geben sie sich als hiesige Polizisten aus, die die Senioren vor einer Einbrecherbande warnen möchten. Dabei wird so ausgekundschaftet, wieviel Geld und Schmuck bei den Angerufenen zu Hause oder aber auf der Bank liegt (wir berichteten). Später wollen dann vermeintliche Beamte zum Schutz der Rentner die Vermögenswerte sichern und abholen. Großteil der Beute schon in der Türkei: Den Job dieser Kuriere sollen die fünf Angeklagten erledigt haben. Bei ihnen handelt es sich um vier Männer und eine Frau – eine 39-Jährige aus Krefeld, einen 27-jährigen sowie einen 28-jährigen Mann aus Stadthagen, einen 23-Jährigen aus Helpsen sowie einen 34-jährigen Mann aus Iserlohn. Alle haben unterschiedliche Nationalitäten. Die Polizei kam der Bande auf die Schliche, weil einige Anrufer skeptisch wurden. Bei vermeintlichen Übergaben der Wertgegenstände klickten in Hannover und später in Nienburg die Handschellen. Der Großteil der zuvor gemachten Beute war zu diesem Zeitpunkt allerdings schon bei den Drahtziehern in der Türkei. Nachdem beim Prozessauftakt jetzt die Anklageschrift der Staatsanwaltschaft im Mittelpunkt stand, können sich die Angeklagten bei der Fortsetzung am 5. Februar zu den Vorwürfen äußern. Lesen Sie auch: Ablenkungsmanöver: Unbekannter klaut Senior EC-Karte in Stadthäger Commerzbank von Verena Gehring