Heiße Sommer: Wasserverbrauch auf Stadthäger Sportplätzen steigt massiv an

Der britische Wetterdienst hat jüngst neue Hitzerekorde für 2020 vorausgesagt – auch in Deutschland. Wegen der Temperaturen in den vergangenen beiden Jahren mussten unter anderem Platzwarte Wasser sparen – im Stadthäger Fußball ein heißes Thema. So geht aus dem Energiebericht der Stadt hervor, dass der Wasserverbrauch im Stadion an der Jahnstraße, wo auch die anliegenden Schulen Sportunterricht abhalten, sich zwischen 2017 und 2018 ungefähr verdreifacht hat. Andernorts hat es ebenfalls Anstiege gegeben, wenn auch ein solcher etwa auf dem Platz an der Vornhäger Straße in der Nähe der Feuerwehrtechnischen Zentrale mit rund 30 Kubikmetern eher moderat ausgefallen ist. Enzer verbrauchen 10.000 Euro mehr: Drastisch Wasser floss aber zum Beispiel auch im Wendthäger Mühlenbachstadion: 660 statt wie 2017 rund 240 Kubikmeter. Den Vogel haben die Kicker von TuS Schwarz-Weiß Enzen abgeschossen. Mit mehr als 9.000 Kubikmetern haben sie gut 7.000 mehr als 2017 gebraucht, um das Grün ihrer beiden Plätze betretbar zu halten. In den Bruttokosten schlägt sich das mit fast 14.000 Euro für Wasser im Jahr 2018 nieder – statt 4.000 wie ein Jahr zuvor. Sommer 2019 war drittwärmster seit Beginn der Wetteraufzeichnungen Bewässert werden müssen die Plätze. Abgesehen davon, dass ein ohnehin ausgetrockneter Boden durch die Stollenschuhe sonst völlig zerstört wird, spielt es sich auch nicht gut darauf. Wasser in Enzen fließt zu gut ab: Der TuS gilt derzeit als Platzhirsch unter den Stadthäger Vereinen. Die 1. Herren spielt in der Kreis-, die A-Jugend sogar in der Bezirksliga. Entsprechend häufig sind Gäste auf dem A-Platz, dem neueren der beiden, zu Gast. Eigentliche Ursache aber für Enzens enormen Verbrauch: Die Drainage unter dem Platz, die eigentlich Pfützenbildung verhindern soll. Das Wasser fließt ab – viel zu gut in Rekordsommern wie 2018. Sprinkleranlage könnte Abhilfe schaffen: Wolfgang Fett weiß, was Abhilfe schaffen könnte: eine im Boden verankerte Sprinkleranlage, wie sie auf „großen“ Plätzen zum Einsatz kommen. „Momentan haben wir mit Schläuchen einen riesen Arbeitsaufwand und kommen auch nicht überall hin“, sagt Enzens Platzwart. Die Zeitsteuerung käme zudem zur Hilfe, wenn wie im Sommer 2018 nur nachts gewässert werden darf. Die Anlage wäre also in jederlei Hinsicht effektiver – und würde Wasser sparen, bei steigender Durchschnittstemperatur in den kommenden Jahren wohl eine wichtige Eigenschaft. Niedersachsens Landwirte beklagen Feldmausplage – hohe Verluste Haken ist aber die Erstanschaffung. Der TuS-Vorsitzende Andreas Lütkebohmert schätzt sie auf 5.000 Euro. „Es hat ja bereits einen Antrag in Richtung Verwaltung gegeben.“ Problem: mit fachkundiger Installation schnellen die Kosten hoch auf 10.000 Euro bis 15.000 Euro. Für ehrenamtliche Arbeit sei die Anlage zu kompliziert, Gewährleistung würde entfallen. Wassermengen genauesten beobachten: Politik und Stadt – die ja auch die Wasserrechnung zahlt – müssten also den Etat mit einem schmerzhaften Betrag belasten. Bei der aktuellen Lage, im Jahr zwei nach der Haushaltssperre, scheint das eher unwahrscheinlich. „Die Platzwarte werden auch in den Sommermonaten 2020 verantwortungsvoll mit der Bewässerung umgehen und die benötigten Wassermengen genauesten beobachten“, vertraut Stadtsprecherin Bettina Burger dem Augenmaß der Ehrenamtlichen. Sie würden „versuchen, so wenig Wasser wie möglich zu verbrauchen“. Allerdings: Eine frühere Ablehnung der Anlage in Enzen wurde mit zu langer Amortisierungszeit begründet. Bei aktuellen Temperaturentrends könnte dieser Einwand passé sein. von Jan-Christoph Prüfer Zehn vorläufige Reisepässe von Schaumburger Ausländerbehörde weiterhin verschwunden Jugendliche drehen Film in Rusbend - Passant vermutet Suizidversuch und ruft Polizei

10.000 Euro mehr - Heiße Sommer: Wasserverbrauch auf Stadthäger Sportplätzen steigt massiv an