Historisches Schützenfest Stadthagen abgesagt

Das Historische Schützenfest in Stadthagen ist abgesagt. Erneut, wie man mittlerweile ja leider sagen muss. Aufgrund der großen Unsicherheit im Hinblick auf die Corona-Pandemie habe es keine andere Möglichkeit gegeben. Die endgültige Absage für das Schützenfest 2020 kam Mitte April vergangenen Jahres. Damals war Corona aber noch für alle neu und nicht absehbar, wie sich die Lage entwickeln würde. Jetzt sei klar, dass der Termin Ende Juni keinesfalls gehalten werden könne, erklärt Festkomitee-Mitglied Sebastian Trebeß. Zumal bereits im Frühjahr erste Veranstaltungen wie die Bierprobe und die Chargiertenwahlen anstünden. „Wir müssen ja vom jetzigen Stand ausgehen, und da sehen wir absolut keine Möglichkeit.“ Einzig denkbare Option sei eine Verschiebung in den Herbst gewesen. Nach Rücksprache mit den Rottmeistern habe man von dieser Idee jedoch Abstand genommen, erklärt Gerd Hasse. Schließlich sei das Schützenfest mit viel Organisation verbunden und gerade die Rottmeister stark eingebunden. „Viele müssen sich ja lange im Voraus Urlaub nehmen, das können wir ihnen nicht zumuten“, zeigt Hasse Verständnis. „Wir fiebern ja alle dem Schützenfest entgegen, aber die Entscheidung leuchtet jedem ein.“ Lesen Sie auch: Das Magazin zum Historischen Schützenfest 2020 Auch bei der Frage nach einer abgespeckten Version hätten die Rotts abgewunken, getreu dem Motto: Entweder ganz oder gar nicht. „Es sollen alle mitmachen können und Spaß haben“, betont Trebeß. Hasse hofft, dass die Kontaktbeschränkungen bis zum Sommer so weit gelockert sind, dass die Rotts kleinere Veranstaltungen durchführen können: „Wir als Festkomitee würden das natürlich unterstützen, konkrete Pläne gibt es jedoch nicht.“ Und dennoch werde das Schützenfest nicht sang- und klanglos vorüberziehen. „Die Beiträge der Rotts und Quartierschaften im Jahr 2020 haben den Geist des Schützenfestes durch die bisherige Pandemie getragen“, heißt es dazu auch in dem Schreiben des Festkomitees. „Die Rottbrüder haben ja im letzten Jahr bewiesen, wie kreativ sie sind“, erinnert Trebeß an zahlreiche Aktionen, zum Beispiel einem Banner mit Trauerflor bis zu Videos der Chargierten. Und auch wenn der Kontakt und Austausch in den vergangenen Monaten nur virtuell möglich war, hätten „Beiträge aus der Gemeinschaft die Tradition bewahrt und den Zusammenhalt gestärkt“. Dass das 625. Schützenfest nach der Absage im vergangenen Jahr auch 2021 nicht stattfinden würde, haben die beiden Schützenbrüder damals nicht für möglich gehalten. „Wer hätte das im Sommer 2020 auch schon ahnen können?“, sagt Trebeß kopfschüttelnd. Umso überzeugter sei er jedoch, dass die Rottfeiern und der öffentliche Teil auf dem Marktplatz mit 1500 Zuschauern im kommenden Jahr über die Bühne gehen können und werden. Von Mira Colic