Hochwasser-Schutz Stadthagen: Rückhaltebecken erst in drei Jahren

Tief verschneit zeigt sich Stadthagen in diesen Tagen. Wenn die riesigen Mengen an Schnee in absehbarer Zeit schmelzen werden, könnte das die Gefahr von Hochwasser bedeuten. Davon war in den vergangenen Jahren vor allem auch die Weststadt betroffen. Für diese ist ein neues Hochwasserschutz-Konzept mit dem Bau eines großen Rückhaltebeckens südlich der Enzer Straße als Kernpunkt vorgesehen. Doch bis hier der erste Spatenstich erfolgen kann, werden noch drei bis vier Jahre vergehen. Nach Auskunft der Stadtverwaltung ist für den Bau des Beckens die Durchführung eines Planfeststellungsverfahrens erforderlich. „Diese dauern erfahrungsgemäß zwischen zwei und drei Jahre“, konkretisiert Stadtsprecherin Bettina Burger. Bis das Verfahren eingeleitet werden kann, dauert es voraussichtlich noch zwölf Monate. Denn im laufenden Jahr soll nach Angaben der Verwaltung die Entwurfs- und Ausführungsplanung begonnen und abgeschlossen werden. Erst dann kann das Planfeststellungsverfahren eingeleitet werden. Zwei Millionen veranschlagt: Wann genau Baubeginn sein wird, darauf will sich die Verwaltung nicht festlegen. „Ein konkretes Datum für den Baubeginn kann heute noch nicht genannt werden“, stellt Burger fest: „Dieses hängst insbesondere von der Dauer des vorgeschalteten Planfeststellungsverfahrens und der Verfügbarkeit von Fördermitteln ab.“ Nach aktuellem Stand ist nach Angaben der Verwaltung mit Kosten in Höhe von zwei Millionen Euro zu rechnen. Die Stadt kalkuliert dabei mit einer Förderung in Höhe von 70 Prozent aus Landesmitteln. In den letzten Wochen hat das Bauamt nach Auskunft von Burger mit der zuständigen Förderstelle des Landes, dem Niedersächsischen Landesamt für Wasser-, Küsten- und Naturschutz, „das weitere Vorgehen bezüglich der Förderung erörtert“. Mehr zum Thema: Becken-Lösung soll vor Hochwasser am Krummen Bach schützen Verhandlungen stehen an: Als nächster Schritt stehen Grundstücksverhandlungen an. Für die Errichtung des Rückhaltebeckens muss die Stadt noch Land erwerben. Dazu stellt Burger fest: „Die Eigentümerin ist bereit, die Flächen für den Hochwasserschutz zur Verfügung zu stellen. Ob per Kauf oder Pacht, wird noch abgestimmt.“ Direkt nach Abschluss der Grundstücksverhandlungen soll nach Angaben der Verwaltung die Ausschreibung und Beauftragung eines Planungsbüros für die Entwurfs- und Ausführungsplanung erfolgen. Parallel laufe „die Klärung der weiteren Rahmenbedingungen für die Umsetzung des Konzeptes“. Danach sei die Beantragung von Fördermitteln für den Bau der Hochwasserschutzanlagen geplant. Daran schließe sich die Ausschreibung und Umsetzung der Baumaßnahme an. Schließlich werde es um ein Verfahren zur Änderung des Überschwemmungsgebietes als Folge des Hochwasserschutz-Konzeptes in der Weststadt gehen. Das soll auch eine Weiterentwicklung des Standortes Gubener Straße als Gewerbegebiet ermöglichen. Keine Verwallung: Wie berichtet hatten sich die Ratspolitiker im vergangenen November nach einem jahrelangen Prüfverfahren für die Errichtung eines Beckens und gegen die Alternative einer Verwallung entschieden. Ausschlaggebend war dabei, dass die Verwallungs-Lösung Unwägbarkeiten mit sich bringen würde, da unklar ist, ob eine dort liegende Gasleitung überbaut werden darf. Das hätte mutmaßlich zu einer noch längeren baurechtlichen Planungsphase geführt als bei der Becken-Lösung. Nicht zuletzt ist die Becken-Lösung um 250 000 Euro günstiger. Mehr zum Thema: Stadthagen findet keine Lösung gegen Hochwasser von Stefan Rothe