Keine Einnahmen: Wie ein Solariumbetreiber aus Stadthagen im Lockdown leidet

Wer in diesem kalten und trüben Winter schnell mal ins Solarium möchte, um der dunklen Jahreszeit zu entfliehen, wird vor allem eins: vor verschlossenen Türen landen. Denn auch Sonnenstudios sind wegen Corona seit November in Niedersachsen geschlossen. Fehlende Einnahmen sind die Folge. Eckhard Nolte, Mitbetreiber und Sohn der Inhaberin vom Sonnenstudio Sun Fun Live in Stadthagen, hat kein Verständnis dafür, dass das Studio geschlossen sein muss. „Die Abstände hier sind deutlich größer als im Bus oder Zug. Es sind einzelne Kabinen, in denen die Menschen ohne Kontakt alleine liegen.“ Einnahmen bei Null: Zusätzlich zum räumlichen Abstand seien die Liegen, als sie im Sommer und frühen Herbst noch geöffnet hatten, nach jedem Besucher einmal komplett desinfiziert worden. Da die Kunden die Einzeltermine bezahlen und nicht über eine Mitgliedschaft abgerechnet werde und auch der Verkauf von Sonnenbankspezifischer Kosmetik brach liege, seien die Einnahmen gerade bei Null. Nur der im Geschäft integrierte Paketshop ist zu reduzierten Zeiten geöffnet. Mindestens genauso wie die Schließung ärgert ihn, dass die versprochenen Staatshilfen für November und Dezember noch nicht angekommen seien. Lesen Sie auch: Stadtbücherei Stadthagen leiht 33.000 Bücher über das Internet aus Da sie kein Personal bezahlen müssten und die Räumlichkeiten ihre eigenen seien, hätten sie immerhin wenige Fixkosten. „Ich rechne frühestens im April damit, dass wir wieder aufmachen dürfen. Aber Durchhalten können wir. Das ist nicht das Problem.“ Sind die Solarien zu, bedeutet das auch für die dahinter stehenden Zulieferer und Dienstleister schwierige Zeiten. Die in Hülsede ansässige Handels- und Vermittlungsgesellschaft Porta de Sol, die sich auf den An- und Verkauf sowie die Instandhaltung von Solarien spezialisiert hat und auch große Ketten beliefert, musste Kurzarbeit anmelden. Arbeitsplus nach Lockdown? Laut Gesellschafter André Kothe ist die Nachfrage im zweiten Lockdown deutlich eingebrochen. „Das Privat- und Auslandsgeschäft hält uns im Moment über Wasser.“ Es sei noch Arbeit da, aber anders als im ersten Lockdown nutze kein Studiobetreiber mehr die Zeit um zu investieren – zu unsicher sei die Perspektive. Wenn es irgendwann wieder losgeht, rechne er aber mit einem deutlichen Arbeitsplus für seine Firma. Zum einen würden alle Kunden dann wieder ihre Anlagen betreut haben wollen, zum anderen kaufe das Unternehmen auch Geräte aus Insolvenzen auf. Er rechne damit, in dieser Zeit einige der weltweit gut 2000 Kunden durch Geschäftsaufgaben zu verlieren. Auch interessant: 120 Paare geben sich trotz Corona-Pandemie das Ja-Wort Die Zeit sei nicht einfach, die Studiobetreiber hätte es aber ungleich härter getroffen: „Ich wünsche allen, dass sie da durchkommen. Die bluten alle richtig im Moment. Besonders, da sie der Lockdown in der Hochsaison trifft“, so Kothe weiter.