PLSW-Großküche Pari pro Job leidet in der Corona-Krise

Die PLSW-Großküche Pari pro Job hat nach Angaben von Annette Lüneburg, Geschäftsführerin sowohl von Pari als auch der PLSW, im vergangenen Jahr ein Minus von 500.000 Euro gemacht – ein dicker Brocken bei einem Jahresumsatz von 2,4 Millionen Euro. Im Jahr zuvor war noch ein Umsatz von 3,6 Millionen Euro verbucht worden, bei einem Minus im Jahresergebnis von 45.000 Euro. Deutliche Einbrüche: Die Großküche beliefert vor allem Schulen und Kitas, normalerweise mit insgesamt rund 4000 Essen pro Tag. Da die Einrichtungen aber derzeit wegen Corona nur eine sehr geringe Auslastung haben, sind es nach Angaben von Lüneburg derzeit nur etwa 1500 Essen pro Tag. Während des ersten Lockdowns im vergangenen Frühjahr waren es über Wochen sogar nur 250 Essen täglich. „Das sind krasse Einbrüche der Auslastung“, räumt die Geschäftsführerin ein, „die erklären das drastische Minus.“ Dazu kommt, dass das Pari-Bistro am Helweg auf einen Außer-Haus-Verkauf reduziert ist, was zu einem weiteren Wegfall von Mahlzeiten führt. Lesen Sie auch: Corona kostet die PLSW 500.000 Euro - Hoffnung auf Fördermittel Niemand wird gekündigt: Kurzarbeit für etliche der insgesamt 100 Mitarbeiter werde kurzfristig ein Thema sein, so Lüneburg. Das betreffe aber nicht die Inklusions-Beschäftigten. Auch für die vielen 450 Euro-Kräfte gebe es keine Kurzarbeit. Es werde aber keiner auf der Straße landen: „Die machen Minusstunden, die sie künftig dann wieder einarbeiten werden.“ Etwa 400.000 Euro von dem Defizit in 2020 führt Lüneburg auf die Corona-Auswirkungen zurück. Sie setzt ihre Hoffnung auf den „Corona-Teilhabe-Fonds“, der speziell für Inklusionsbetriebe eingerichtet wurde. Inklusionsbetrieb heißt, dass mindestens 40 Prozent der Mitarbeiter Menschen mit Beeinträchtigungen sein müssen. „Der Fonds ist eine echte Chance für uns, die wir ergreifen wollen“, betont die Pari-Verantwortliche. Sie erhofft sich den Ausgleich eines Großteils der genannten 400.000 Euro am Corona-Minus, „zumindest die Lohnkosten müssten ersetzt werden“. PLSW steht hinter dem Betrieb: Die restlichen 100.000 Euro des Defizits hätten laut Lüneburg freilich „strukturelle Gründe“. Hierfür gebe es aber bereits einen Lösungsplan. „Wir werden mit diesen Problemen gut fertig werden“, ist die Geschäftsführerin sicher. So sei eine externe Beratungsfirma herangezogen worden, die vor allem Vorschläge zur Verbesserung der Qualität gemacht habe. „Zum Beispiel die Frische unserer Produkte ist so ein Punkt.“ Lüneburg betont, dass die PLSW „voll und ganz hinter dem Inklusionsbetrieb steht, den wir auf jeden Fall erhalten wollen“. Das werde auch gelingen, wenn der Rettungsschirm des „Corona-Teilhabe-Fonds“ greife und die PLSW-Gesellschafter konsequent zur Pari pro Jab GmbH stünden. Lesen Sie auch: PLSW plant neue Kita an St. Annen - Ersatz für "Mittendrin" von Stefan Rothe