Polizei Stadthagen mahnt: Waffen nicht auf eigene Faust zur Wache bringen

Viele meinen es nur gut: Beim Entrümpeln des Hauses des Großvaters stoßen die Angehörigen auf alte Waffen aus den vierziger Jahren und etwas Munition. Dessen Besitz ist strafbar. Schnell möchte man die teilweise gefährlichen Relikte loswerden. Ab damit zur Polizei. Doch genau das ist ebenso strafbar, betont Behördensprecher Axel Bergmann. Zuerst bei Polizei anrufen: „Wer mit Waffen unterwegs ist – auch zur Abgabe bei uns – verstößt gegen das Waffengesetz.“ Auch wenn die Betroffenen denken, richtig zu handeln, machen sie sich strafbar. Vielmehr sollten Finder solcher verbotenen Gegenständen die Polizei anrufen und zu sich bitten. Die Beamten nehmen die Waffen dann mit und übergeben sie an die Untere Waffenbehörde beim Landkreis. Lesen Sie auch: Böller im Briefkasten: Explosion an Mehrfamilienhaus in Stadthagen Auch, wenn die Anzeigen in solchen Fällen am Ende eingestellt würden, hätten die Betroffenen die Scherereien, die ein solches Verfahren mit sich brächten. Und die Polizei hat nach Angaben Bergmanns auch keinen Spielraum, solche Vorgänge anders zu bewerten oder aber den Verstoß nicht zu ahnden. „Wir haben einen Strafverfolgungszwang“, erläutert er. Auch interessant: Raser im Nachtjackenviertel in Stadthagen? Polizei stellt Geschwindigkeitstafel auf In Stadthagen haben sich diese Fälle in letzter Zeit gehäuft. „In gutem Glauben standen die Betroffenen mit den Waffen bei uns auf der Wache“, erläutert der Behördensprecher. „Nichtsahnend, dass sie sich damit strafbar gemacht haben.“ Bergmann appelliert an alle Finder, die Polizei zu verständigen und sich nicht auf eigene Faust mit den Waffen auf den Weg zu machen. Die Beamten würden dann zur Adresse kommen und die Waffen an sich nehmen. Amnestiezeitraum abgelaufen: Um möglichst viele alte, versteckte Waffen unschädlich zu machen, gab es zwischen Juli 2017 bis Juli 2018 die Möglichkeit, illegale Waffen bei den Behörden oder Polizeidienststellen in Niedersachsens straffrei abzugeben. Zum Ende des Amnestiezeitraums wurden insgesamt 9602 Schusswaffen abgegeben. Davon befanden sich 1908, also immerhin 20 Prozent, in illegalem Besitz, heißt es vonseiten des Landes. Weitere Hinweise dazu erteilt die Polizei telefonisch unter (0 57 21) 4 00 40.