Shoppen unter Schutzmaßnahmen: Kein Gedränge in Stadthagen

Einkaufen ist nur unter strengen Schutzauflagen möglich, seit dieser Woche gilt auch die Maskenpflicht. „Es läuft wieder an“, freut sich Sabine Held vom gleichnamigen Juweliergeschäft an der Obernstraße im Rückblick auf die vergangene Woche. Held lobt die Kunden, die sich fast alle an die Hygienevorschriften hielten. Von der Besucherzahl her sei es allerdings noch sehr verhalten gewesen. Das sei überall in der Stadt gleich, schätzt die Geschäftsfrau. Wer nicht unbedingt raus müsse, bleibe derzeit doch noch eher zu Hause. Held: „Aber wir sind positiv gestimmt. Wir dürfen uns nicht unterkriegen lassen.“ "Wir freuen uns tierisch, dass es wieder weitergeht“ Anja Adelt , Geschäftsführerin Als „verhalten“ bezeichnet auch Anja Adelt, Geschäftsführerin im Geschäft „Spiel mit“ die Kundenresonanz auf die Wiedereröffnung nach fünfwöchiger verordneter Geschäftspause. „Aber wir freuen uns tierisch, dass es wieder weitergeht“, so Adelt. Die Maskenpflicht sei kein Problem. Kein Kunde hat das Geschäft gestern „oben ohne“ betreten. Auch in dem Geschäft für Babyausstattung von Thorsten Köpping an der Niedernstraße sieht man Kunden nur noch mit Maske. Einen Ansturm habe es nicht gegeben, berichtet der Inhaber, Kunden würden in der derzeitigen Situation eben nur das Notwendige einkaufen. So läuft das Corona-Projekt „Eine Stadt hilft“ in Stadthagen bisher Amtsgericht Stadthagen nimmt Betrieb am 4. Mai wieder auf „Die Kunden kaufen gezielt ein, sehr bedarfsorientiert“, berichtet auch Ludger Schmänk, Filialleiter im Modehaus Hagemeyer. Zum entspannten Bummeln und Schauen komme kaum jemand in das Geschäft. Probleme mit den verkleinerten Flächen gebe es nicht. Was aus anderen Bereichen gewünscht werde, würden die Mitarbeiter für die Kunden holen. Schmän zeigt sich recht zufrieden mit der ersten Woche nach Öffnung der Läden. Der Maskenpflicht seien am Montag alle Kunden gefolgt. Das hätten sie aber zu 70 Prozent bereits in der vergangenen Woche getan – auch ohne Anordnung. Die Fläche verkleinern musste auch der Media Markt in Stadthagen, der seit Donnerstag wieder geöffnet hat. Für alle Märkte wurde ein umfangreiches Hygienekonzept erstellt, wie Eva Simmelbauer, Sprecherin von Media Markt Deutschland, auf Anfrage erklärt. Dazu gehöre der Spuckschutz an den Kassen und in den Servicebereichen, aber auch Schutzmasken für alle Mitarbeiter. Zu den Sicherheitsauflagen gehören zudem Einlasskontrollen. Jeder bekommt einen Korb, der danach desinfiziert wird: „Um die Sicherheitsabstände einzuhalten, können sich derzeit lediglich 30 bis 35 Kunden gleichzeitig im Markt aufhalten“, sagt Nhat Pham, Geschäftsführer in Einarbeitung. Jeder Kunde bekomme einen Korb, der nach dem Einkauf wieder desinfiziert wird. Einen generellen Ansturm hat es laut Simmelbauer nach der Wiedereröffnung aber nicht gegeben. Viele würden mit einem konkreten Wunsch kommen oder für Reparaturen. Bewährt hat sich Pham zufolge in der Stadthäger Filiale auch die Möglichkeit, online zu bestellen und die Ware dann im Markt abzuholen, wodurch die Kundenzahl ebenfalls minimiert werde. Als „sehr gut“ wertet Andreas Breuer die vergangene Geschäftswoche. Im alteingesessenen Haushaltswarengeschäft Breuer & Schweer am Markt fanden sich in großer Zahl Kunden ein. „Die Leute haben alle Nachholbedarf“, so der Inhaber. Viele Hobbyköche hätten jetzt Zeit, „schauen ihre Küchen durch, sortieren aus und ergänzen“. So mancher hätte auch in der Zeit der Corona-bedingten Geschäftsschließung im Geschäft angerufen und sich Artikel liefern lassen. Für diese Treue ist Breuer dankbar. Verkaufsschlager: Haarschneidemaschinen und Gefrierschränke: „Das war schon wie Weihnachten“, beschreibt Stefan Tegeler, Leiter der Expert-Filiale an der Jahnstraße, das Verkaufsgeschehen der vergangenen Woche. Die Kunden deckten im Elektronikfachmarkt augenscheinlich ihren Bedarf. Und der bezieht sich direkt auf die aktuelle Corona-Situation: Erstens sind die Frisöre noch nicht wieder am Start, und zweitens kaufen die Menschen viel mehr Lebensmittel ein. Diese müssen haltbar gelagert werden. Tegeler nennt demzufolge die Verkaufsschlager der vergangenen Woche: „Haarschneidemaschinen und Gefrierschränke.“ Zeitweilig seien die Haarschneider vergriffen gewesen, jetzt aber wieder zu haben. Disziplinierte Kunden: Obwohl auch Trauungen nur eingeschränkt möglich sind, haben Weiwei Lin-Riehl und ihre Mitarbeiter im Brautmodengeschäft an der Vornhäger Straße nach eigenen Angaben „sehr gut zu tun“. Hochzeiten würden schließlich nicht abgesagt, sondern lediglich verschoben. Auch mit den Schutzmaßnahmen gibt es der Inhaberin zufolge keine Probleme, zumal es eigentlich keine Laufkundschaft gebe. „Die Kunden sind alle sehr diszipliniert“, lobt die Inhaberin die angehenden Bräute und Bräutigame, die jetzt unter anderem nur noch mit einer oder höchstens zwei Begleitpersonen kommen. Und auch beim Anprobieren müssten Kunden und Mitarbeiter auf Abstand bleiben. Von Vera Skamira und Tina Bonfert

Corona-Krise - Shoppen unter Schutzmaßnahmen: Kein Gedränge in Stadthagen