So wollen Adolf Tatje und Bernd Koller das Stadthäger Stadtjubiläum mitgestalten

Sie wollen das Jubiläumsjahr 2022, in dem das 800-jährige Bestehen Stadthagens gefeiert werden soll, bereichern: Der frühere Stadtarchivar Adolf Tatje und Bernd Koller, Vorsitzender des Vereins zur Förderung der Musik beim Historischen Schützenfest, haben der Stadtverwaltung gemeinsam einige Ideen zur Mitgestaltung vorgelegt. Fester Kernpunkt des Jubiläumsjahres soll wie berichtet ein Festwochenende auf den Wallanlagen mit dem Motto „FestiWall“ unter der Regie der Alten Polizei sein. Hierin wollen sich Tatje und Koller ausdrücklich nicht einmischen. Vielmehr bringen sie Gedanken vor, was zusätzlich unternommen werden könnte. Unter Verweis auf die große Bedeutung des Historischen Schützenfestes für die Stadt schlagen Koller und Tatje vor, dass beim Rundmarsch am Schützenfestsonntag unter Besinnung auf die mehr als 600-jährige Geschichte des Festes „historische Elemente aus den vergangenen Jahrhunderten“ aufgenommen werden sollen. Sie erinnern dabei an einen Rundmarsch im Jahr 1995 aus Anlass des 600. Jubiläums des Schützenfestes. Denkmal soll errichtet werden: Ein solcher Schützenfest-Rundmarsch könne auch deswegen für das Jubeljahr von großer Bedeutung sein, weil es einen teuren, groß inszenierten städtischen Festumzug wie 1972 beim 750. Stadtjubiläum allein aus finanziellen Gründen nicht geben werde. Des Weiteren präsentieren Tatje und Koller die Idee, im Jubiläumsjahr ein Denkmal mit Bezug zur Stadthistorie zu errichten. Gedacht ist etwa an die Darstellung eines Schlachtschwertträgers, der Teil der historischen Schützen-Rotts zur Verteidigung der Stadt war. Tatje kann sich ein solches Denkmal sogar anstelle des jetzigen Brunnens inmitten des Marktplatzes vorstellen, Koller nennt als Stellplatz die Fläche unter dem Walfischkiefer an der Front des Alten Rathauses. Historische Darstellungen in Krumme Straße: Im Eingangsbereich des gerade im Neubau befindlichen WEZ an der Bahnhofstraße stellen sich die Ideengeber einen schön gestalteten Hinweis auf die jahrhundertelange Webertradition in Stadthagen vor. Denn der WEZ-Neubau steht laut Tatje genau an der Stelle einer früheren Weberei. Diese an die WEZ-Eigentümer herangetragene Idee sei von diesen positiv aufgenommen worden, berichtet Tatje. Eine weitere Idee betrifft die älteste Straße der Stadt: In der Krummen Straße werden derzeit von der Stadt vier Häuser saniert beziehungsweise neu gebaut. An dieser Stelle standen früher traditionell Handwerker-Häuser, und zwar ein Schmied, Geigenbauer, Bäcker und Drucker. Daher schlagen Tatje und Koller vor, im Jahr 2022 an den Fassaden der Gebäude historische Darstellungen dieser Berufe anzubringen. Toilettenhäuschen soll besprayt werden: Von einem Sprayer angefertigte Szenen aus der Stadtgeschichte stellen sich Koller und Tatje auf dem „etwas ungeliebten“ Toilettenhäuschen am Lusthaus im Stadtgarten vor. Als Vorbild könne ein entsprechendes Spray-Kunstwerk in Wiedensahl dienen. Neue Müllcontainer im Schlossgarten Stadthagen beleben Diskussion um WC-Anlage Schließlich bringen die Initiatoren eine Idee für eine ab 2022 jährlich zu vergebende Medaille vor. Tatje und Koller denke dabei an Clara Asch, ein Stadthäger Nazi-Opfer. Von dieser ist eine Signatur erhalten, die eine Seite einer Stadthäger „Clara Asch-Medaille“ zieren könnte. „Diese könnte jährlich einer Person ausgehändigt werden, die sich gegen Rassismus, Antisemitismus und für Völkerverständigung einsetzt“, schlagen die Ideengeber vor. Ehrenamtliches Engagement wird begrüßt: Bürgermeister Oliver Theiß begrüßt diese Ideen aus dem ehrenamtlichen Bereich. Es gelte, diese Vorschläge zu sammeln und im Zusammenspiel von Verwaltung und Politik deren Umsetzungsmöglichkeiten, auch unter Kostengesichtspunkten, zu prüfen. Dabei laufen die Fäden laut Theiß bei der von der Stadt eingesetzten Jubiläumsjahr-Koordinatorin Claudia Schößler, der Leiterin des i-Punktes, zusammen. „Super, dass es dieses ehrenamtliche Engagement gibt“, lobt Jan-Philipp Beck, Vorsitzender der Ampel-Ratsmehrheit, den Vorstoß von Tatje und Koller: „Das ist eine gute Grundlage für die Planungen der Stadtverwaltung.“ Auch CDU-Fraktionschef Heiko Tadge findet: „Eine hervorragende Initiative.“ Da seien „viele geeignete Projekte dabei, wirklich sehr schöne Ansätze“. Es sei eine Grundidee des Jubiläumsjahres, „dass möglichst viele Bürger einbezogen werden sollen“, so Tadge. „Das könnten schöne Bereicherungen für die Gestaltung des Jubiläumsjahres sein“, bewertet WIR-Fraktionssprecher Jürgen Burdorf die Idee der beiden Initiatoren. von Stefan Rothe So will Stadthagen seinen 800. Geburtstag feiern Stadtjubiläum: Manager vorgesehen Stadthagen: „FestiWall“ zum Jubiläum 2022 Ideen zum Stadtjubiläum 2022: Ein Hochkaräter für Stadthagen

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