Stadthäger Parteien stellen viele jüngere Kandidaten für die Stadtratswahl auf

Keine Probleme haben die Parteien in Stadthagen, ihre Wahllisten für die Stadtratswahl im kommenden September ausreichend mit Kandidaten zu füllen. Das berichten übereinstimmend die Partei- und Fraktionschefs. Dabei gibt es den Trend, dass mehr junge Menschen als bei den Wahlen zuvor Interesse zeigen, sich kommunalpolitisch zu engagieren und für die Stadtratswahl aufstellen zu lassen. Kommentar zum Thema: Die Jugend wird politisch - Nachwuchs fördern Höherer Anteil Frauen gewünscht: „Wir haben nicht das Problem, dass wir krampfhaft suchen müssen“, bekundet SPD-Vorsitzender Jan-Philipp Beck. Die Listenaufstellung sei so gut wie fertig, werde derzeit noch zwischen den Ortsvereinen abgestimmt. Bei einer offiziellen Aufstellungsversammlung am 21. April, nach derzeitigem Stand als Präsenzveranstaltung geplant, sollen die Listen offiziell verabschiedet werden. Auf den beiden Listen für die Wahlbezirke Nord und Süd stehen nach Angaben von Beck insgesamt gut 30 Kandidaten, ziemlich genauso viel wie beim letzten Mal. „Erfreulicherweise verzeichnen wir dabei einen guten Zulauf an jüngeren Kandidaten“, betont der Parteichef. Ganz offensichtlich sei das politische Interesse in der jungen Generation gestiegen. Lesen Sie auch: Bürgermeisterwahl in Stadthagen: Grüne stellen keinen Kandidaten und unterstützen keinen Von den SPD-Kandidaten sind ein Drittel Frauen, „damit sind wir nicht zufrieden, wir hätten uns einen höheren Anteil gewünscht“, so Beck. Es seien einfach nicht genügend bereit. Drei Kandidaten haben einen Migrationshintergrund. Derzeit verfügt die SPD im Rat über 13 Mandate. Als Wahlziel formuliert Beck: „Wir wollen wieder stärkste Fraktion werden.“ Keine Mühe bei der Suche: Noch vollauf beschäftigt mit der Kandidatensuche ist die CDU nach Darstellung ihres Vorsitzenden Jens Klugmann. Der Vorstand habe eine Arbeitsgruppe gebildet, die für das Füllen der Wahllisten verantwortlich ist. Diese werde dem Vorstand zwei Listen vorschlagen, dieser werde die Listen dann bei einer Aufstellungsversammlung der Mitglieder – angestrebt als Präsenzveranstaltung – Ende Mai präsentieren. Nach derzeitigem Stand werde es aber keine Mühe machen, wieder insgesamt 20 Kandidaten zu bekommen, so viele bei der vergangenen Wahl. Die Suche sei „nicht problematisch“. So seien beispielsweise drei Mitglieder, die sich derzeit schon als Bürgervertreter im Rat engagieren, zur Kandidatur bereit. „Und wir haben keine Sorgen, dass wir genug junge Kandidaten haben werden“, fügt Klugmann hinzu: „Das gibt eine gute Mischung aus Alt und Jung.“ Er würde sich allerdings mehr Frauen wünschen, „es sind einfach zu wenige bereit“. Aktuell verfügt die Union im Rat über zehn Mandate. „Wir wollen gerne elf Sitze erreichen“, formuliert Klugmann das Wahlziel der CDU. Neue Mitglieder sind auch zur Kandidatur bereit: Die Grünen haben nach Angaben ihrer Fraktionsvorsitzenden Maria Börger-Sukstorf die Listen so gut wie fertig, eine Aufstellungsversammlung in Präsenzform soll es Ende April geben. Auf den Listen der Grünen werden sich wohl insgesamt zehn Kandidaten befinden. „Diese zusammen zu bekommen, war kein Problem“, betont Börger-Sukstorf. Das liege auch an einem beträchtlichen Mitgliederzuwachs in den vergangenen beiden Jahren. „Einige der Neuen sind zur Kandidatur bereit.“ 40 Prozent der Kandidaten seien Frauen, „das ist unbefriedigend“, so die Fraktionschefin. Angesichts des bundesweiten Umfragehochs für die Grünen sagt Börger-Sukstorf: „Eine Verdoppelung unserer Ratsmandate von jetzt drei auf sechs Sitze wäre uns schon recht.“ Es herrsche großer Optimismus. „Beim Trend-Thema Klimaschutz haben wir Grünen hier lokal in Stadthagen auch wirklich eine Menge zu sagen“, begründet sie die Zuversicht. Wird WIR antreten? Auch die FDP ist nach den Worten ihres Fraktionssprechers Lothar Biege mit der Listenaufstellung so gut wie fertig. Insgesamt kandidieren sieben Bewerber. „Glücklicherweise war es nicht schwierig, auf diese für uns ausreichende Anzahl zu kommen“, so Biege. Und: Es gebe einen erheblichen Zustrom an jungen Leuten. „Unter den sieben Kandidaten sind vier neue Leute, die alle jünger als 30 Jahre sind“, berichtet Biege, „da ist richtig Dynamik drin.“ Ein „wunder Punkt“ sei, dass auf den Listen nur eine Frau steht. „Im Idealfall“, so Biege, wollen die Liberalen ihre Sitzzahl von aktuell zwei auf vier erhöhen. „Realistisch erwarte ich einen Zuwachs um einen Sitz auf drei“, fügt er hinzu. Wie berichtet, ist die Wählerinitiative WIR noch mit der Frage beschäftigt, ob sie überhaupt wieder zur Stadtratswahl antreten will. Ausschlaggebend dafür wird laut Fraktionschef Jürgen Burdorf sein, ob Wahlliste mit aussichtsreichen Kandidaten aufgestellt werden können. Sollte WIR nicht wieder antreten, würden sozusagen fünf Ratsmandate frei. von Stefan Rothe