Stadthagen: Fotostudios, Handygeschäfte und Versicherungen haben wieder geöffnet

Wer einen neuen Handyvertrag braucht, eine Versicherung abschließen will oder professionelle Fotos von sich benötigt, kann dies seit Jahresbeginn trotz Lockdown wieder in den entsprechenden Büros und Geschäften in der Kreisstadt erledigen. Das Land Niedersachsen hatte zum Jahreswechsel die geltende Corona-Verordnung präzisiert und diesen Geschäftsbereichen eine Öffnung erlaubt. Seit gestern bietet Stefan Hempel vom Ringfoto Stadthagen nach vorheriger Terminabsprache wieder die Anfertigung von Pass- und Bewerbungsbildern an. Das Ladengeschäft für Kameras und Fotozubehör muss aber weiter geschlossen bleiben. Er habe bereits einige Anmeldungen von Kunden bekommen, es sei aber deutlich weniger als in normalen Zeiten, sagt Hempel. „Natürlich habe ich Umsatzeinbußen. Seit dem 16. Dezember ist der Laden zu und die Öffnung für die Fotos fängt das bei Weitem nicht auf. Je länger es dauert, desto gravierender wird das natürlich.“ Bestellungen über den Online-Shop oder das Telefon und die Möglichkeit der Abholung seien seit Wochen die einzige Möglichkeit, seine Waren an die Kunden zu bringen. „Das läuft immer nebenher. Das Hauptgeschäft wird aber im Laden gemacht“, so Hempel weiter. Kunden wissen nichts von der Ausnahmeregelung: Bereits seit dem 2. Januar können die Kunden wieder in das Fotoatelier von Madeleine Chevalier an der Bahnhofsstraße kommen, um zum Beispiel Passbilder anfertigen zu lassen. „Ich habe mich sofort bei der Handwerkskammer erkundigt und die haben mir bestätigt, dass ich öffnen darf“, sagt Chevalier. Vormittags seien in der ersten Woche einige Kunden gekommen, nachmittags wäre es aber noch etwas schleppend gewesen. Viele Leute wüssten noch nicht, dass Fotostudios wieder öffnen dürfen. Sie hoffe, dass sich das noch herumspricht. Seit vergangener Woche Dienstag wieder in seinem geöffneten Laden in der Innenstadt ist Marco Dietze, Geschäftsführer des Mobilfunkgeschäfts Handy-28. „Für den Anfang sind wir sehr zufrieden. Es fehlt aber natürlich die Laufkundschaft“, sagt Dietze. Bisher hätten sie im zweiten Lockdown keine staatliche Hilfe benötigt. Mit der Beratung und Bestellung von zuhause aus – und mit einem Lieferservice – seien sie gut durch die vergangenen Wochen gekommen. „Es muss ja alles irgendwie am Leben bleiben“, so Dietze weiter. Lesen Sie auch: Handyshops, Fotostudios und Versicherungen dürfen öffnen Masken, Desinfektionsmittel und Luftreiniger: Nach vorheriger Terminabsprache ebenfalls wieder für Kunden geöffnet ist das RKA Versicherungshaus an der Vornhäger Straße. „Persönliche Beratungen sind wichtig für unsere Mandanten. Auch, wenn der Kontakt über Videokonferenzen und Telefonate in der letzten Zeit einwandfrei gelaufen ist“, sagt Geschäftsführer Dieter F. Kindermann. Ein ausgefeiltes Hygienekonzept soll dabei für höchstmögliche Sicherheit sorgen. Einmal in der Woche unterziehen sich die Mitarbeiter einem Corona-Schnelltest und jeden Morgen wird bei ihnen die Körpertemperatur mit einem Infrarot-Thermometer gemessen. Die Kundenbetreuung erfolgt nur mit Maske. „Direkt am Eingang bekommt jeder Mandant eine FFP-2-Maske und eine Desinfektionsmittelflasche, die er dann auch mitnehmen kann. Dazu stehen in den Räumen Luftreiniger, um für Sicherheit zu sorgen“, so Kindermann weiter. Nicht nur bei Hausbränden oder sonstigen Unglücken, sondern auch bei Corona sei Sicherheit das Wichtigste für sein Unternehmen. Lesen Sie auch: Verschärfter Lockdown seit Sonntag: Was ist jetzt noch erlaubt – und was nicht? Für Kunden hingegen weiterhin geschlossen ist das AXA-Versicherungsbüro von Sebastian Burkat. Nach Angaben des Agenturinhabers werde aus Solidarität mit anderen Betrieben und zum Schutz der Mitarbeiter und Kunden freiwillig von einer Öffnung abgesehen. „Es ist unser Beitrag zum Infektionsschutz, dass wir auf eine Öffnung verzichten. Auch, wenn das einen Umsatzrückgang bedeutet“, sagt Burkat. Die Agentur ist aber weiterhin per Telefon und E-Mail erreichbar. von Lars Grimpe